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Ist das alles teuer geworden! Mallorca muss man sich immer mehr leisten können

Hotelaufenthalte, Flüge, Cafés, Supermärkte: Sowohl für Urlauber als auch Bewohner ist die Insel ein zunehmend preisintensives Pflaster. Und das sind die Gründe

Die steigenden Preise betreffen nicht nur Inselbewohner. Auch Urlauber müssen tiefer in die Tasche greifen | Foto: Patricia Lozano

| Mallorca |

Ist das alles teuer geworden, lautet eine immer wieder vernommene Klage – auch und gerade auf Mallorca. Tatsächlich handelt es sich dabei um mehr als nur ein vages Gefühl. Tatsächlich ist Mallorca ein teures Pflaster geworden. Das lässt sich auch mit Daten belegen.

So sind die Waren in den balearischen Supermärkten teurer als in den allermeisten anderen Regionen des Landes. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Studie der Verbraucherschutzorganisation OCU hervor. Demnach gibt eine durchschnittliche Familie mit 2,6 Mitgliedern auf den Inseln 6307 Euro pro Jahr im Supermarkt aus – genau so viel wie im Baskenland und lediglich übertroffen von Katalonien (6425 Euro).

Die günstigste autonome Region ist die Comunidad Valenciana, wo die durchschnittlichen Ausgaben bei 6031 Euro pro Jahr liegen, gefolgt von Andalusien (6078 Euro) und der Region Murcia (6088 Euro). Laut OCU-Präsident Enrique García ist einer der wichtigsten Gründe für die hohen Preise auf Mallorca die Insellage. Der Transport der Produkte sei nun einmal mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Das spiegelt sich auch im allgemeinen Preisindex wider, den das spanische Statistikamt monatlich ermittelt. Im Oktober verzeichneten die Inseln gemeinsam mit Madrid den höchsten Anstieg im ganzen Land (3,6 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahresmonat). Besonders groß ist der Inflationsdruck auf den Balearen in den Bereichen Wohnen sowie Hotels, Cafés und Restaurants. Hier lag der Anstieg im Laufe der vergangenen zwölf Monate bei jeweils 6,6 Prozent. Gewerkschaftsvertreter sprechen sich für kräftige Gehaltserhöhungen aus, um die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu erhalten.

So steht es um die Mallorca-Flüge

Die steigenden Preise betreffen aber längst nicht nur die hier lebende Bevölkerung. Der offiziellen Hotelstatistik zufolge lag der durchschnittliche Zimmerpreis auf den Balearen im September bei 161,31 Euro, was einem Anstieg von mehr als neun Prozent gegenüber dem selben Vorjahresmonat entspricht. Auch die Kosten für Mallorca-Flüge steigen weiter – dem Statistischen Bundesamt zufolge um 7,7 Prozent allein im ersten Halbjahr 2025. Pauschalreisen auf die Balearen wiederum wurden demnach um 1,9 Prozent teurer.

Manch einer sieht in den gestiegenen Preisen den Hauptgrund für die in diesem Sommer gesunkene Zahl der deutschen Urlauber. „Die Saison wird immer länger und die Preise und Erträge immer höher, aber all dies hat seine Grenzen”, sagte kürzlich Pep Aloy, der scheidende Generaldirektor im balearischen Tourismusministerium in einem Zeitungs-Interview: „Wir nähern uns zweifellos dieser Grenze.”

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