Die Situation kennen wohl viele, die in Palma nach langer Suche endlich einen Parkplatz gefunden haben: Man steht am Automaten, um einen Parkschein zu lösen und hat nicht genügend Kleingeld dabei. Doch es gibt digitale Abhilfe: Seit vier Jahren existiert die Möglichkeit, ein „Smartphone-Ticket” für die kostenpflichtige blaue Ora-Zone Palmas zu lösen. Möglich wird das über die Handy-Applikation „Telpark”. Auch in den Küstenorten Calviàs, von Illetes bis Camp de Mar, lässt sich der Parkschein per Handy bezahlen. Die App heißt dort allerdings „El Parking” und wird von einem anderen Anbieter bereitgestellt.
Und so funktioniert es: Zunächst lädt man kostenfrei die App „Telpark” aufs Mobiltelefon. Anschließend legt man sich ein Nutzerprofil an, auch das Kennzeichen des Wagens und eine Kreditkartennummer müssen dafür angegeben werden.
Per GPS lokalisiert die App automatisch den Standort und somit die jeweilige Tarifzone im Stadtgebiet (Zone 1, 2 oder 3). Anschließend bestätigt man den Standort, wählt die gewünschte Dauer der Parkzeit aus (Minimum 30 Minuten). Der Preis wird je nach Dauer und Zone dann von der App berechnet und entspricht der Summe, die auch an einem der Parkscheinautomaten zu entrichten wäre. Fertig! Das Geld wird von der Kreditkarte abgebucht. „Telpark” kann nur in den städtischen Ora-Zonen genutzt werden, im Hafen (beispielsweise an der Alten Mole) kann die App nicht verwendet werden, da die dortige Parkfläche von der Hafenbehörde verwaltet wird.
Vorteil der App ist, dass Autofahrer von überall aus nachzahlen können, bis die maximale Parkdauer von zwei Stunden erreicht ist. Die Nutzer werden wenige Minuten vor Ablauf der Parkzeit durch eine Mitteilung der App alarmiert. Das ist ein echter Pluspunkt der Applikation: Denn nachzahlen am Automaten ist nicht möglich. Ist das Parkticket einmal abgelaufen, darf laut Ora-Regelung am Automaten kein zweites gelöst werden, sondern das Auto muss umgeparkt werden – egal ob es erst 30 Minuten oder schon zwei Stunden dort stand.
Wer die App nutzt, bekommt keinen Parkschein mehr, den er hinter die Windschutzscheibe legen kann. Wie wissen die Ora-Kontrolleure dann, dass ein Ticket gelöst wurde? Sie überprüften anhand des Nummernschilds mit einem Lesegerät, ob eine Zahlung über „Telpark” erfolgte.
Zudem gibt „Telpark” dem Nutzer eine Übersicht, wie viel Geld im Laufe eines Monats für das Parken in der blauen Zone ausgegeben wurde. Auch das „Freikaufen” von einem Strafzettel funktioniert über die App.
Bisher konnten sich Fahrer, die die Parkzeit überschritten hatten, von einem Knöllchen befreien, indem sie binnen einer Stunde nach Erhalt des Strafzettels je nach Zone zwischen 3,50 und sechs Euro in den Automaten warfen und dann das Ticket sowie das Knöllchen in einem Umschlag in den dafür vorgesehenen Schlitz im oberen Teil des Automaten steckten. Dieses Prozedere ersparen sich Benutzer der App. Allerdings muss das innerhalb der auf dem Strafzettel vorgegeben Zeit geschehen.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch die App „El Parking”, die in den Küstenorten Calviàs zum Einsatz kommt. Dort müssen Fahrer zwischen dem 1. April und dem 31. Oktober einen Parkschein lösen, wenn sie ihren Wagen in der blauen Zone abstellen.
Auch „El Parking” wird auf das Smartphone geladen, in einem Nutzerprofil sind Nummernschild und Zahlungsdaten hinterlegt. Auch eine Verlängerung der Parkgebühr innerhalb der 150- minütigen Höchstdauer ist möglich. Unterschied zu „Telpark” ist, dass man sich bei „El Parking” eine Art Guthaben auflädt, von dem die Parktickets beglichen werden. Zudem macht der Anbieter Werbung damit, dass nicht verbrauchte Parkzeit zurückerstattet wird.
(aus MM 08/2018)