Mallorca ist seit der vorletzten Jahrhundertwende lauter geworden, das ist unstrittig. Autoverkehr, Flugzeuge, Musikbeschallung und Baumaschinen sind nur einige Beispiele. Der Gesetzgeber hat sich also auch auf Mallorca genötigt gesehen, regulierend einzugreifen. Die "Verschmutzung der Umwelt durch Lärm" ist längst Gegenstand ellenlanger Gesetze und Verordnungen. Erholung suchende Urlauber stehen dabei unter besonderem Schutz.
Was in Sachen Lärm erlaubt ist und was nicht, ist auf Mallorca Gemeindesache. Also variieren die Vorschriften von Ort zu Ort. Die Regelungen sind meist sehr komplex, da sie alle denkbaren Arten von Krach umfassen - vom knatternden Moped über bellende Hunde bis hin zu dröhnenden Haushaltsgeräten. Die Verordnungen schreiben meist nächtliche Ruhezeiten, genaue Dezibel-Obergrenzen und Geldstrafen bei Zuwiderhandlung vor.
Vor allem in den touristischen Gemeinden wird dem Baulärm besondere Aufmerksamkeit zuteil. In den Küstenorten, in denen im Sommer viele Urlauber absteigen, gibt es immer wieder Klagen über tackernde Presslufthämmer und kreischende Kreissägen. Meist schreiben die Verordnungen vor, dass jegliche Bauarbeiten zumindest in den Hochsaison-Monaten Juli und August zu ruhen haben. Mancherorts gelten gar Lärmverbote von Mai bis September.
Einen Sonderfall stellt die Playa de Palma dar: Da an der bei Millionen Touristen beliebten Partymeile auch Menschen wohnen, kommt es zu widerstreitenden Interessen. Während den Urlaubern nach ausgiebigem Feiern zumute ist, wollen die Ortsansässigen ihre Ruhe. Seit einigen Jahren betätigen sich die Lokalpolizisten folglich auch als Lärmkontrolleure und sorgen für die Einhaltung der strengen Dezibelgrenzen.
Auf diese Weise dürfte die Playa de Palma einer der wenigen Orte auf Mallorca sein, an denen es in den vergangenen Jahren ruhiger geworden ist.