In allen 53 Gemeinden auf Mallorca haben die Bürger Anfang April die symbolische Wahl zwischen Monarchie und Republik. Dafür sorgt das Kulturwerk OCB, das sich für die katalanische Sprache einsetzt. Die meisten der Abstimmungen sollen am 6. und 7. April ab 11 Uhr auf den zentralen Plätzen der Orte stattfinden. In Palma ist die Plaça Fleming vorgesehen.
Den Auftakt macht jedoch Valldemossa am Sonntag, 31. März. Das dortige Votum war von der staatlichen Wahlkommission in Palma im Hinblick auf die Wahltermine im April und Mai zunächst als "illegale Propaganda" verboten, dann jedoch auf Balearen-Ebene erlaubt worden. Da es bei dem "Referendum" keinerlei Wählerverzeichnis gibt, können auch Ausländer ihre Präferenz kundtun.
In Madrid läuft unterdessen weiterhin der Hochverratsprozess gegen Politiker, die für die von manchen ebenfalls eher symbolisch gesehene "Unabhängigkeitserklärung" Kataloniens und das dortige Selbstbestimmungsreferendum im Oktober 2017 verantwortlich gemacht werden. In einer parteiübergreifenden Minderheitsresolution haben sich jetzt 41 französische Senatoren für eine politische Lösung des Konflikts unter internationaler Vermittlung sowie die Respektierung der Grundrechte in der aufmüpfigen Region ausgesprochen.
In einem Papier, das auch von Gefolgsleuten Emmanuel Macrons unterschrieben wurde, ist sinngemäß die Rede von der mutmaßlichen "Unterdrückung gewählter Repräsentanten für Meinungsäußerungen in Ausübung ihres demokratisch legitimierten Mandats". Spanien und die französische Regierung haben diese Auffassung zurückgewiesen.
Die Regionalregierung auf den katalanischsprachigen Balearen hatte sich ebenfalls wiederholt als Vermittler im Streit zwischen Madrid und Barcelona ins Gespräch gebracht. Nach einigen Skandalen in der Königsfamilie wächst auf Mallorca zudem die Kritik an der Monarchie. An der Uni ist bereits eine symbolische Abstimmung durchgeführt worden.