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Nach Playa-Unglück

Blitzschlag, Autounfall, Heli-Absturz: Das waren die tragischsten Unglücke mit deutschen Todesopfern auf Mallorca

Bereits vor dem Einsturz der Terrasse des Medusa-Beachclubs in Arenal kam es auf der Insel zu Tragödien mit deutschen Todesopfern. MM blickt auf einige Ereignisse der vergangenen 24 Jahre zurück

| Palma, Mallorca |

In den vergangenen 24 Jahren hat es auf Mallorca immer mal wieder Tragödien gegeben, bei denen deutsche Todesopfer zu beklagen waren. Ob ertrunken, überfahren, abgestürzt beim Wandern oder auf andere Art ums Leben gekommen – das waren die schrecklichsten Vorkommnissen:

Ertrunken im Meer

Am 28. August des Jahres 2000 ertranken fast zeitgleich, aber an unterschiedlichen Stellen, zwei deutschsprachige Urlauber im an diesem Tag aufgepeitschten Meer vor der Nordküste der Insel. Der Rentner Karl Benz kam an der S’Estanyol-Playa von Son Serra de Marina ums Leben. Einen weiteren Touristen, den Schweizer Arnold Erwin, ereilte das gleiche Schicksal an der Playa de Muro in der Nähe der allseits bekannten Capellans-Häuser. Beide Männer waren ins Wasser gegangen, obwohl die roten Fahnen wehten.

Tod nach Sturz in Schlucht

In Erinnerung dürfte vielen noch das Schicksal des deutschen Wanderers und Rentners Albert Bleifeld sein. Der Tourist war im November 2009 plötzlich verschwunden, und dies am gleichen Tag, an dem er einen Flug zurück nach Deutschland nehmen wollte. Erst acht Monate später wurde seine Leiche in der Schlucht von Sa Calobra gefunden. Am Tag seines Verschwindens war sein Mietfahrzeug, ein Fiat Punto, entdeckt worden.

Familie stirbt auf Straße

Das Jahr 2016 war von einem schrecklichen Unfall überschattet gewesen, als am 29. August eine deutsche Familie bei einem Autounfall ausgelöscht wurde. An der Abzweigung der dort schnurgeraden Landstraße Ma-12 zwischen Artà und Alcúdia wurde der VW Polo der Bundesbürger an der Abzweigung zum Restaurant Rancho Grande von einem Lieferwagen vom Typ Renault Traffic mit voller Wucht erfasst. Es starben ein 43-jähriger Mann, seine 42-jährige Frau und ihre zehn- sowie siebenjährige Töchter.

Bei deisem Unfall im Inselosten starb eine deutsche Familie.

Überrollt beim Radfahren

Fast zwei Jahre später, am 5. April 2018, ereignete sich nicht weit entfernt vom Unfallort beim Rancho Grande, nämlich zwischen Artà und Capdepera, eine weitere Tragödie. Eine damals 30-jährige Porsche-Fahrerin spanischer Nationalität raste unter Marihuana-Einfluss von hinten in eine Gruppe deutscher Radfahrer. Einer der Sportler, ein 47-Jähriger, erlag seinen schweren Verletzungen, acht weitere mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Einige Opfer klagen noch heute über andauernde gesundheitliche Beschwerden. Der Prozess gegen die Frau läuft derzeit auf Mallorca, die Staatsanwaltschaft forderte vier Jahre Haft.

Tod einer Millionärsfamilie

Am Sonntag, 25. August 2019, kam es über Mallorca zu der wohl spektakulärsten Tragödie der vergangenen Jahre: Ein von einer deutschen Familie gemieteter Hubschrauber stieß in der Luft bei Inca mit einem Leichtflugzeug zusammen und stürzte ab. In dem Helikopter befanden sich der 43-jährige deutsche Unternehmer August Inselkammer, seine Frau und zwei Kinder im Alter von neun und elf Jahren. Im Restaurant Campino in Camp de Mar wollte man den Geburtstag des Münchners feiern. Die Bundesbürger hatten sich im Landhotel La Reserva Rotana unweit von Manacor aufgehalten, der Helikopter-Flug war ein Geschenk.

Ein Anwohner löscht Trümmerteile des abgestürzten Helikopters.

Von Strömung erfasst

Man schrieb den 1. September 2021, als das Meer vor der felsigen Ostküste von Mallorca ungewöhnlich aufgepeitscht daherkam. Dennoch begaben sich die als Touristen auf der Insel weilenden Schwestern Hannah Sophie und Vanessa Arndt nachts zusammen mit Freunden an der beliebten Cala Mendia ins Meer. Dort gerieten sie in eine starke Unterströmung, wurden mit Macht hinausgezogen. Sie wurden nur 23 und 25 Jahre alt. Die Deutschen stammten aus der Stadt Lemgo in Nordrhein-Westfalen. Die Behörden konnten sich nicht erklären, warum die Urlauberinnen ungeachtet der aufgewühlten See einfach baden gegangen waren.

Tod im aufgewühlten Meer

Wenige Monate später, am 12. April 2022, ertrank einige Kilometer südlich der Cala Mendia ein 54-jähriger deutscher Urlauber vor den Augen seines Sohnes im Meer. Er war von einer Woge ins Meer gerissen worden. Fünf weitere Augenzeugen konnten nichts mehr für den Mann tun. Ein Tiefdruckgebiet hatte das Meer an diesem Tag und an den Tagen davor aufgepeitscht. Teils mit hohen Wellen, die über das Ufer brachen. Der Mann geriet in den Sog einer Strömung, die ihn aufs Meer hinaustrieb.

Vom Blitz getroffen

Ein deutscher und ein Schweizer Tourist starben am 8. September 2022 an der im Nordosten von Mallorca gelegenen Cala Mesquida einen ungewöhnlichen Tod. Beide wurden während eines heftigen Gewitters gegen 16 Uhr von einem Blitz erschlagen. Ein Rettungsschwimmer versuchte noch, einen der Männer wiederzubeleben, doch vergebens. Wenige Stunden zuvor war eine Gewitterwarnung ausgesprochen worden, innerhalb von kurzer Zeit schlugen in der Gegend mehr als 250 Blitze ein.

Mit Yacht untergegangen

Zwei deutsche Segler – ein 53-jähriger Vater und sein 19-jähriger Sohn – kamen Ende August 2023 ums Leben, als ihre Yacht zwischen Menorca und Mallorca in einem schweren Sturm unterging. Sie wollten von der Cala Galdana im Süden Menorcas die etwa 50 Seemeilen zur Cala d’Or an der Ostküste Mallorcas segeln. Seit dem 27. August waren die beiden vermisst worden, Anfang September wurden zwei Leichen von Einsatzkräften an der Küste Mallorcas geborgen und als die verschollenen Deutschen identifiziert.

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