Diese beiden Frauen waren nicht nur im falschen Film, sondern auch im falschen Flieger: Zwei britische Urlauberinnen sind auf Menorca gelandet, anstatt nach Mallorca zu fliegen. Jetzt fordern die beiden Renterinnen, die 69-jährige Linda Trestrail und die 71-jährige Wendy Russell Entschädigung von der Airline Jet2. Ihre Geschichte haben sie der britischen Zeitung "Mirror" erzählt und sprachen dabei von einer ganzen "Reihe an Katastrophen".
Der Vorfall hatte sich im September 2023 ereignet. Dass die beiden Urlauberinnen im falschen Flieger saßen, war niemandem aufgefallen. Und dass, obwohl die ausgedruckten Bordkarten im Laufe der Flugreise mehrmals kontrolliert worden waren. Erst, als der Pilot verkündete: "Wir landen in zehn Minuten auf Menorca", habe die 69-jährige Linda ihrer Freundin zugerufen: "Oh mein Gott, Wendy! Er hat Menorca gesagt, nicht Mallorca!" Daraufhin hätte die Flugbegleiterin nur gelacht, als die Passagierin sie darauf hinwies, dass sie im falschen Flugzeug saßen.
So kam es zu der Verwechslung
Am englischen Flughafen Bristol hatten die beiden Frauen den Mobilitätsservice gebucht und waren von Airport-Mitarbeitern im Rollstuhl in den Flieger gebracht worden. Dabei sei etwas so schiefgegangen, dass sie ins falsche Flugzeug gesetzt wurden. Wie genau das passieren konnte, ist der Rentnerin Linda noch immer schleierhaft. Gegenüber dem "Mirror" erklärte sie, dass ihre Tickets fünfmal überprüft worden sein: Ihre Bordkarten hätten sie beim Gepäckschalter, an der Sicherheitskontrolle, am Gate, im Shuttlebus und später im Flugzeug vorgezeigt.
Die Fluggesellschaft Jet2 entschuldigte sich für den "menschlichen Fehler", der dem Mobilitätsservice an dem englischen Flughafen unterlaufen war. Doch die betroffenen Urlauberinnen sind nach wie vor empört über ihre Odyssee: "Man hört von Koffern, die im falschen Flugzeug landen – aber nicht von Menschen. Wir haben Mallorca gebucht, weil der Flug kurz ist. Wir sind in unserer Mobilität eingeschränkt und wollten keine lange Reise – wir sind behinderte Rentnerinnen."
17 Stunden unterwegs
Stattdessen waren die Frauen bei ihrer Anreise ganze 17 Stunden unterwegs. Mit einem interinsularen Flug wurden sie damals von Menorca nach Mallorca geflogen und dann in ihr Hotel gebracht. "Als wir ankamen, waren unsere Beine und Füße geschwollen wie Ballons", so die Renterinnen. Kurioserweise waren ihre Koffer vor ihnen auf der richtigen Insel gelandet.
Auf eine richtige Entschädigung warten die beiden Urlauberinnen nach ihrer wilden Reise noch immer. Damals war die Airline Jet2 zwar versöhnlich auf sie zugekommen, aber das Angebot hielten die Renterinnen nicht für angemessen. Denn ein Mitarbeiter hatte die Frauen angerufen und ihnen "eine kostenlose Ausflugstour" als Entschädigung angeboten – obwohl beide kaum laufen konnten.
Kritik an Sicherheitsvorkehrungen
Den Fehler, der sie zuerst ins falsche Flugzeug und dann auf die falsche Urlaubsinsel brachte, prangern die beiden Britinnen noch immer: "Wir haben fünf Sicherheitskontrollen durchlaufen, niemand hat den Fehler bemerkt – da fragt man sich, wie ernst es um die Sicherheit steht. Sie reden immer von Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit – aber wir hätten jeder sein können."