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Kostenloser Service für Senioren und Behinderte: So geht barrierefreies Fliegen am Airport von Palma de Mallorca

Nicht nur auf der Insel, sondern an allen deutschen Flughäfen gibt es den Mobilitätsservice. Wie Sie ihn buchen können und wie genau er abläuft

Airport von Palma de Mallorca | Foto: melike y

| Palma, Mallorca |

Ein Flug nach Mallorca ist für viele Menschen mit Vorfreude verbunden – auf den Urlaub, das Wiedersehen mit Familie oder den Beginn eines neuen Abenteuers. Doch für Senioren oder Menschen mit Behinderungen kann der Weg ins Flugzeug zur Herausforderung werden: lange Wege, Sicherheitskontrollen, Treppen und Orientierung in weitläufigen Terminals der Flughäfen.

Genau hier setzt der Mobilitätsservice an, den alle Flughäfen in Spanien und Deutschland kostenlos anbieten. Er sorgt dafür, dass Reisen auch mit eingeschränkter Mobilität stressfrei und sicher gelingen. Dabei ist es egal, ob man wegen einer Geh- oder Sehbehinderung, Erkrankung, hohen Alters oder Gehörlosigkeit Hilfe benötigt. Das Mallorca Magazin hat das Angebot am Airport in Palma de Mallorca getestet – von der Buchung bis zum Einsteigen ins Flugzeug.

Zum einen kann man den Mobilitätsservice direkt bei der Airline schon beim Buchen des Fluges anmelden, wie beispielsweise bei der Airline Marabu. „Um einen reibungslosen Ablauf gewähren zu können, werden Passagiere gebeten, die benötigte Unterstützung so früh wie möglich, spätestens aber bis 48 Stunden vor Abflug anzumelden”, so eine Sprecherin. Gleiches gilt auch für Eurowings oder Ryanair. Bei der Flugbuchung gibt es online den Button „Benötigen Sie besondere Hilfe”, dort ist ein Häkchen zu setzen. Oder man meldet den Bedarf direkt im Reisebüro an.

Ein weiterer Weg ist, den Service über den Flughafen zu reservieren. Am Airport Palma de Mallorca ist der Betreiber Aena zuständig, über dessen Webseite, per Hotline (+34 91 321 10 00) oder Mail (sinbarreras@aena.es) ist das Buchen möglich. Auch in diesem Fall gilt es, die 48-Stunden-Frist beim Anmelden der Hilfe vor dem Abflug oder der Ankunft zu beachten. Die Mitarbeiter und Servicestellen sind in gelber Farbe samt einer Rollstuhl-Grafik überall im Terminal gut sichtbar gekennzeichnet.

Den Mobilitätsservice am Flughafen von Palma erkennen Sie an der gelben Farbe. Fotos: my

Im Testfall der MM-Redaktion ist der Mobilitätsservice für die Mutter der Autorin über die Aena-Webseite gebucht worden. Dabei mussten die genaue Flugzeit sowie -nummer angegeben werden, ebenso wie die Daten zur Person. Auch die Begleitperson konnte angezeigt werden und ist mittransportiert worden. Bei der Ankunft am Flughafen von Palma mussten die Reisenden zuerst alle anderen Passagiere aussteigen lassen und sind dann mit dem Rollstuhl im Flieger abgeholt worden. Danach ging es mit einem Kleinbus über das Rollfeld ins Terminalgebäude, direkt bis zu den Kofferbändern.

Am Tag des Rückfluges nach Deutschland war es notwendig, zweieinhalb Stunden vor Abflug am Airport von Palma zu sein. Dabei sollten die Passagiere am verabredeten Treffpunkt, der bei der Buchung des Mobilitätsservices ausgewählt wurde, in der Abflughalle warten. Diesen zu finden, gestaltete sich nicht so einfach, daher bat die MM-Redakteurin eine Mitarbeiterin des barrierefreien Services um Hilfe. Freundlich, kompetent und problemlos nahm sie die Familienmitglieder einfach mit und brachte sie umgehend zur Sicherheitskon-trolle. Mehr als rechtzeitig sind die beiden Fluggäste dann zu ihrem Gate gebracht worden.

Samt Begleitperson werden Menschen, die Hilfe benötigen, bei dem barrierefreien Service des Flughafens durch das Terminal begleitet.

Dabei gibt es am Flughafen von Palma verschiedene Transportmittel. Mal wird man mit einem Rollstuhl begleitet, aber auch Gefährte, die einem Golf-Buggy ähneln, kommen zum Einsatz. In einigen Fällen ist eine Begleitperson zwingend notwendig, heißt es von Seiten des Betreibers Aena: Minderjährige und Personen, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen, dürfen nicht alleine reisen.

Ebenfalls gibt es an allen deutschen Flughäfen Hilfestellungen für Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Am Hamburg Airport übernimmt die Umsetzung beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz. Welche Angebote es im Einzelnen gibt, variiert, diese sind bei Bedarf einzeln abzufragen. So gibt es an einigen Flughäfen auch Begleitung zur Toilette, an anderen hingegen nicht.

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