Diesen Boots-Ausflug auf Mallorca hatten sich wohl alle Beteiligten ganz anders vorgestellt: Während eines Videodrehs ist der deutsche Schauspieler Martin Semmelrogge samt Crew in ein schweres Unwetter geraten. Der Vorfall ereignete sich am Montag in der Bucht von Palma de Mallorca. Gerade war das Boot ausgelaufen und die Dreharbeiten hatten begonnen, als sich der Himmel verdunkelte und das Gewitter über der Besatzung zusammenbrach.
Gemeinsam mit der deutschen Crew war Martin Semmelrogge am Montagvormittag zu einem Dreh für einen neuen Kinofilm aufgebrochen. Die Aufnahmen sollten für den Abspann des Werkes gemacht werden, sie fanden auf einem kleinen Boot in der Bucht von Palma statt, mit der Kathedrale im Hintergrund. Die Wettervorhersage habe man immer im Blick behalten, schon zuvor seien die Aufnahmen zweimal wegen der angekündigten Unwetter abgesagt worden.
Das Boot sei eine "relativ kleine Nussschale" aus dem Jahr 1908 gewesen, so Semmelrogge im MM-Interview. "Wir drehen gerade die Schlussszene, dann hat es gedonnert und geblitzt, hoher Wellengang kam auf", erzählt der deutsche Mallorca-Resident. "Ich hatte etwas Angst. Es ist natürlich immer ein mulmiges Gefühl, wenn es blitzt und donnert." Auch sein neuer Hund Hatschiko sei dabei gewesen, ergänzt Semmelrogge. Dieser habe die Situation tapfer gemeistert.
Auf den Fotos und Videos ist zu sehen, wie Regen und Wind durch das Boot peitschen und es aus allen Ecken hereinregnet. Die Crew hält Handtücher an ein Fenster und versucht so, das Wasser vor dem Eindringen zu verhindern. "Das war schon fies", erzählt Daniel Fröhlich von Fröhlich Film, der als deutscher Videograf auf Mallorca arbeitet und für den Dreh verantwortlich war. So etwas habe er zuvor noch nie erlebt, erzählt er.
Plötzlich ging die Welt unter
"Fünfzig Meter von uns ging plötzlich die Welt unter", beschreibt Daniel von Fröhlich Film das Erlebte, "und eine Minute später dann auch über uns." Dabei sei der Videodreh mit Martin Semmelrogge minutiös geplant gewesen. "Wir hatten wegen der Unwetter ein Zeitfenster von drei Stunden", so Daniel Fröhlich. Doch Martin Semmelrogge sei zu spät zu dem Dreh erschienen, ergänzt der Videograf mit einem Schmunzeln. Das habe den Zeitplan dann durcheinandergebracht.
Die deutsche Bootsbesatzung hatte trotz des Unwetters in der Bucht von Palma de Mallorca Glück. Sie konnte nicht nur alle erforderlichen Aufnahmen "in den Kasten" bringen, sondern schaffte es auch noch rechtzeitig und wohlbehalten zurück an den Hafen. "Wir sind ganz schnell wieder zurück", so Martin Semmelrogge. "Ich war froh, als wir wieder an Land waren", ergänzt Martin Semmelrogge und fügt einen nahezu philosophischen Satz hinzu: "Wer keine Angst hat, hat irgendwas falsch gemacht im Leben. Man ist aber immer wieder froh, wenn man einfach ankommt."