Die hohen Immobilienpreise und das begrenzte Angebot auf Mallorca und den Nachbarinseln wirken offenbar zunehmend abschreckend auf ausländische Käufer. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Informationszentrums der Notare (CIEN), die am Donnerstag veröffentlicht wurden, ging die Zahl der an Ausländer verkauften Immobilien im ersten Halbjahr 2025 um 6,8 Prozent auf 2816 zurück.
Nur die Kanarischen Inseln verzeichneten mit einem Rückgang von 7,7 Prozent einen stärkeren Einbruch. Im landesweiten Vergleich stieg die Zahl der Verkäufe an Ausländer dagegen um zwei Prozent, angeführt von Asturien mit einem Plus von 30,8 Prozent und Kastilien und León mit 25,9 Prozent. Der Trend geht also – auch bei Ausländern – klar hin zu Käufen mi erschwinglicheren Nordspanien.
Trotz des Rückgangs bleibt der Anteil ausländischer Käufer auf den Balearen aber hoch: 35,3 Prozent aller Transaktionen entfielen auf Nicht-Einheimische, wie das CIEN berichtet. Dabei stellen die Deutschen mit 50 Prozent die größe Käufergruppe, gefolgt von Briten (11 Prozent).
Makler-Chef: "Erleben eine Anpassung"
Daniel Arenas, Präsident des internationalen Maklerverbands Abini, wertet die Entwicklung als "Anpassung" und führt sie auf die hohen Preise sowie das geringe Angebot zurück. Tatsächlich kletterten die Quadratmeterpreise im Mittel weiter: 4896 Euro wurden im ersten Halbjahr 2025 erzielt, nach 4492 Euro im Vorjahreszeitraum. Gegenüber 2016 hat sich der Quadratmeterpreis für von Ausländern gekaufte Immobilien damit um 76 Prozent erhöht.
Seit 2019, insbesondere seit Ausbruch der Pandemie, sind die Immobilienpreise auf Mallorca kontinuierlich gestiegen. Die Kaufaktivität durch Ausländer war während der Pandemie besonders hoch: Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die Verkäufe um 70 Prozent, im zweiten Halbjahr um 81,4 Prozent. 2022 setzte sich der Trend im ersten Halbjahr mit einem Plus von 56 Prozent fort, im zweiten Halbjahr kam es jedoch zu einem Rückgang von 14 Prozent.
2023 verschärfte sich die Abkühlung, mit einem Minus von 31 Prozent im ersten und 20,7 Prozent im zweiten Halbjahr. 2024 stabilisierte sich der Markt weitgehend: Während im ersten Halbjahr noch ein Rückgang von 0,5 Prozent zu verzeichnen war, stieg die Zahl der Transaktionen im zweiten Halbjahr leicht um zwei Prozent.