Folgen Sie uns F Y T I R

Immobilienpreise auf den Balearen steigen weiter – Ausländer kaufen fast jede dritte Wohnung

Wohnungsmarkt der Extreme: Mit dem Geld für ein Haus auf Mallorca kann man in anderen Regionen Spaniens fünf Objekte kaufen

Der Kauf eines Hauses in anderen Teilen Spaniens ist deutlich günstiger als auf den Balearen | Foto: Freepik

| Mallorca |

Spanien ist ein Land der Gegensätze – und bei kaum einem Thema wird das so deutlich wie beim Wohnen. Die Immobilienpreise unterscheiden sich massiv: Mit dem Geld, das man für ein Haus auf den Balearen bezahlt, könnte man in anderen Regionen des Landes, wie etwa Extremadura, fast fünf Häuser erwerben. Das zeigt die neuen Daten des spanischen Grundbuchamtes, die am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurden.

Konkret kostet der Quadratmeter auf den Balearen 4.096 Euro, sodass eine 80-Quadratmeter-Wohnung 327.680 Euro zu Buche schlägt. In Extremadura dagegen liegt der Quadratmeterpreis bei 900 Euro – dort reicht also ein Budget von 72.000 Euro. Nur in Madrid ist Wohnen noch teurer: Dort kostet der Quadratmeter 4.112 Euro. Allerdings ist der Preis in der Hauptstadtregion nur um 1,1 % gestiegen, während er auf den Balearen um 3,8 % zulegte.

So schwierig ist Kaufen auf Mallorca

Diese Zahlen zeigen deutlich, wie schwierig es für viele Balearen-Bewohner geworden ist, sich eine eigene Wohnung leisten zu können. Tatsächlich führen die Inseln die Rangliste der Regionen an, in denen die teuersten Hypotheken aufgenommen werden müssen. Im Schnitt liegt der Immobilienkredit auf den Balearen bei 286.024 Euro, das sind 6,3 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Der spanienweite Durchschnitt beträgt 167.828 Euro, in Extremadura sogar nur 93.996 Euro.

Bemerkenswert ist allerdings, dass die durchschnittliche Laufzeit der Hypotheken auf den Balearen die kürzeste im ganzen Land ist – sie beträgt 23,58 Jahre. In Katalonien hingegen dauert es am längsten, bis eine Immobilie abbezahlt ist: 26,5 Jahre. Der gesamtspanische Durchschnitt liegt bei 25,42 Jahren.

Warum sind Immobilien auf den Balearen so teuer?

Viele fragen sich, warum die Preise auf den Inseln so hoch sind. Fachleute nennen zwei Hauptgründe: das knappe Angebot – die Fläche ist begrenzt – und die hohe Nachfrage, denn die Region gilt als äußerst attraktiv. Letzteres zeigt sich auch daran, dass die Balearen die spanische Region sind, in der der Anteil ausländischer Immobilienkäufer am höchsten ist: 29,5 % aller Transaktionen gehen hier auf ihr Konto. Es folgen die Valencianische Gemeinschaft mit 27 %, die Kanarischen Inseln mit 25,3 % und die Region Murcia mit 21,9 %.

Im dritten Quartal 2022 erreichte der Anteil ausländischer Käufer auf den Balearen sogar 35,1 %. Die COVID-19-Pandemie hatte viele Menschen aus dem Ausland – insbesondere Deutsche – dazu bewogen, auf den Inseln Immobilien zu erwerben, oft um dort im Homeoffice zu arbeiten.

Inzwischen ist dieser Anteil zwar zurückgegangen, doch im dritten Quartal 2025 wurde wieder ein leichter Anstieg um 1,04 % verzeichnet – der stärkste Zuwachs aller Regionen. Laut Daniel Arenas, dem Präsidenten des Balearischen Verbands für nationale und internationale Immobilien (ABINI), handelt es sich dabei um eine Marktkorrektur. Zwar sei die Nachfrage aus Deutschland leicht rückläufig, doch britische Käufer und Interessenten anderer Nationalitäten hätten diesen Rückgang weitgehend ausgeglichen.

Zum Thema
Meistgelesen