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Zehn Millionen Euro mit Immobilien ergaunert: Deutscher Betrüger auf Mallorca verhaftet

Dem 40-jährige Bundesbürger konnten in Santanyí die Handschellen angelegt werden. Die deutschen Behörden hatten schon länger nach ihm gefahndet

Der 40-jährige Deutsche konnte in Santanyí auf Mallorca von der Polizei ausfindig gemacht werden. Dem Mann wird Betrug im großen Stil vorgeworfen | Foto: Archiv

| Santanyí, Mallorca | |

Auf Mallorca ist ein Deutscher verhaftet worden, der beschuldigt wird, zehn Millionen Euro durch Immobiliengeschäfte ergaunert zu haben. Am Dienstag konnte der 40-jährige Mann in Santanyí, der Deutschen-Hochburg im Süden der Insel, ausfindig gemacht werden. Gegen den mutmaßlichen Betrüger lag ein europäischer Haftbefehl vor, sodass Beamte der Nationalpolizei ihm sofort die Handschellen anlegten. Parallel dazu ist ein weiterer Verdächtiger im nordrhein-westfälischen Essen festgesetzt worden. Das geht aus einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizei Köln hervor.

Das wird den beiden Männern vorgeworfen: Die beiden – auf Mallorca sowie in Essen – verhafteten Beschuldigten sollen über ihre Firma mit Sitz in Leverkusen sanierungsbedürftige Immobilien angekauft, "scheinsaniert" und diese unter Vorspiegelung umfangreicher Arbeiten an der Immobilie mit hohen Gewinnen weiterverkauft haben. Aufgefallen war der mutmaßliche Betrug durch Strafanzeigen mehrerer Geschädigter. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen beläuft sich der Schaden auf bis zu zehn Millionen Euro, heißt es in der Presseinfo. Die Immobilien-Betrügereien sollen sich nur in Deutschland, nicht auf der Insel, ereignet haben, so die Staatsanwaltschaft.

Gelungene Zusammenarbeit

An diesem Fall arbeiteten die deutschen und mallorquinischen Behörden zusammen: Denn die Ermittler wussten, dass sich der 40-jährige Deutsche auf Mallorca aufhielt. Am vergangenen Dienstag führten dann Beamte der Abteilung für Organisierte Kriminalität der Nationalpolizei schließlich eine gezielte Aktion durch. Dabei konnten sie den Bundesbürger in einem Haus in Santanyí antreffen und verhaften. Jetzt sitzt der mutmaßliche Betrüger in Palma de Mallorca in Untersuchungshaft. Er soll "schnellstmöglich" nach Deutschland ausgeliefert werden, teilte die Staatsanwaltschaft Köln auf MM-Anfrage mit.

Laut der Staatsanwaltschaft Köln handelt es sich bei diesem mutmaßlichen Betrugsfall um eine groß angelegte Aktion: Neben der beiden Verhaftungen hat es weiteren Durchsuchungen von sechs Privatwohnungen sowie sieben Geschäftsräumen im Ruhrgebiet, im Münsterland, im Rheinland und dem Rhein-Sieg-Kreis gegeben. Gegen die beiden auf Mallorca und in Essen verhafteten Männer läuft bereits ein Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Verdachts des gewerbe- und bandenmäßigen Betrugs. Auch weitere Beschuldigte sind in den Fall verwickelt, die Rede ist von insgesamt sieben Beschuldigten.

Immer wieder werden gesuchte Deutsche auf Mallorca verhaftet

Es kommt immer wieder vor, dass von den deutschen Behörden gesuchte mutmaßliche Straftäter auf Mallorca verhaftet werden. Der letzte Fall dieser Art hatte sich Ende Oktober am Insel-Flughafen ereignet. Dabei war ein deutscher Playa-Unternehmer verhaftet worden, gegen den ein europäischer Haftbefehl vorlag. Dem Mann wird Subventionsbetrug vorgeworfen: Er soll sich zu Unrecht Corona-Hilfen in Höhe von 700.000 Euro von der deutschen Regierung erschlichen haben.

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