"Ich vermiete ein Zimmer in meinem Haus stundenweise, um überleben zu können." Das ist die Aussage eines Mannes aus Palma de Mallorca, der dies seit etwa fünf Jahren tut, was auf Mallorca immer mehr Verbreitung findet. Aus Angst vor Strafen möchte dieser Eigentümer seine Identität nicht preisgeben.
"Das System hat mich gezwungen, ein Zimmer in meinem Haus stundenweise zu vermieten. Ich bin über 50 Jahre alt und egal, was man sagt, es ist unmöglich, in diesem Alter einen Job zu finden. Niemand stellt mich ein. Entweder ich mache das oder ich lande auf der Straße", so der Mann gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Dieser Eigentümer verdient mit dem Zimmer etwa 1000 Euro im Monat. Konkret beträgt der Preis für eine Stunde 25 Euro, für zwei Stunden 45 Euro, für drei Stunden 55 Euro und für vier Stunden 65 Euro. Es sei darauf hingewiesen, dass an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ein Aufschlag von 5 Euro pro Stunde und eine Mindestaufenthaltsdauer von 2 Stunden gelten. Außerdem muss die Zahlung im Voraus erfolgen und das Geld wird im Falle einer Stornierung nicht zurückerstattet.
"Das ist die einzige Lösung, die ich gefunden habe", versichert er. An dieser Stelle gibt er zu, dass er sich bewusst ist, nicht über die erforderlichen Genehmigungen für diese Tätigkeit zu verfügen. „Ich würde es gerne legal machen, aber ich weiß, dass ich, wenn ich eine Gewerbeerlaubnis bekomme, den ganzen Tag lang Kontrollen haben werde, die mir das Leben unmöglich machen, indem man Dinge von mir verlangt, die unmöglich zu erfüllen sind“, sagt er.
Seiner Meinung nach schadet es niemandem, wenn er ein Zimmer in seinem Haus stundenweise vermietet, und für ihn ist es viel bequemer, als es dauerhaft zu vermieten. Im Gegenteil, er glaubt, dass er damit Menschen helfen kann, die ein Zimmer für ein paar Stunden brauchen.
Auf die Frage nach dem Profil der Personen, die am häufigsten Zimmer stundenweise mieten, antwortet er, dass er sehr diskret ist und nicht nach den Gründen für die Anmietung des Zimmers fragt. Er weist jedoch darauf hin, dass nach seinen Beobachtungen und nach Aussagen einiger Kunden, die ihm bereits vertrauen, die meisten dies wegen Untreue in einer Beziehung tun.