Darth Vader war einer der größten Bösewichte der Filmgeschichte. Im Film-Epos "Star Wars" kämpfte er vor gut 30 Jahren in Diensten der dunklen Seite der Macht. In Schwarz, mit Helm und Maske kennt ihn bis heute fast jeder.
Dargestellt wurde er von David Prowse. Von ihm handelt der Dokumentarfilm "I Am Your Father" der beiden aus Mallorca stammenden Regisseure Toni Bestard und Marcos Cabotá, der am Freitag, 20. November, in 32 spanischen Kinos anlief.
Der Film ist eine späte Hommage an Prowse. Denn den Zwei-Meter-Hünen bekam man im Film weder zu Gesicht noch zu Gehör. Regisseur George Lucas ließ seine Stimme doubeln. Und als Darth Vader zum Sterben erstmals die Maske abnahm, kam das Gesicht eines Schauspielerkollegen, Sebastian Shaw, zum Vorschein.
Hatte Regisseur Lucas dafür filmische Gründe, oder war er sauer, weil er glaubte, Prowse habe vorab unerlaubterweise Andeutungen über den zukünftigen Tod Darth Vaders gemacht? Vor fast drei Jahren sprachen Bestard und Cabotá beim Abendessen darüber und hatten die Idee, einen Film über Prowse zu drehen - und der stimmte begeistert zu.
"Wir wollten den Gründen und der Form nachgehen, wie dies damals abgelaufen ist", erklärt Bestard. Was dabei herauskam, will er nicht erzählen. "Es ist besser, den Film zu sehen, der viele Überraschungen enthält." Eines verrät er dann doch: "Prowse war vom Verhalten von Lucas sehr betroffen." Mit "Star Wars" verbinde ihn seither eine Hassliebe, obwohl er heute noch einen Teil seines Geldes mit der Teilnahme an Fantreffen verdiene.
In "I Am Your Father" kommen auch die Produzenten Gerry Kurtz und Robert Watts zu Wort. Drehbuchautor und Regisseur George Lucas dagegen verweigerte ein Interview.
Nach sechs Filmen hatte Lucas entschieden, keine weiteren "Star-Wars-Filme" mehr zu drehen und die Rechte an die Walt Disney Company verkauft. Der Unterhaltungskonzern hat mittlerweile eine siebte Episode mit dem Titel "The Force Awakens" ("Das Erwachen der Macht") produziert.
Mitte Dezember kommt der Film in die Kinos. "Wir sind quasi die Vorgruppe", freut sich Bestard und hofft, dass die Dokumentation bis dahin über die Leinwände flimmert. Möge die Macht mit ihr sein.
WO ist der FILM zu sehen?
Die Premiere des Films fand am 20. November im Ocimax-Kino in Palma statt und war ausverkauft. Seitdem gibt es Vorführungen der Originalversion (auf Englisch) im Cineciutat im Escorxador in Palma (Carrer de l’Emperadriu Eugènia 6), und zwar täglich um 18.40 und 22.20 Uhr.
(aus MM 47/2015)