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Filmfestival Atlàntida zeigt zwölf Filme in der realen Welt

Standbild aus dem deutsch-englischen Dokumentarfilm "Democracy - Im Rausch der Daten" von David Bernet.

| Palma de Mallorca |

Ein Festival, das dem Europäischen Film eine Lanze brechen will, ist das Atlàntida Film Fest. Im Unterschied zu anderen Filmfestspielen fand es in den ersten fünf Jahren seines Bestehens nur im Internet statt, veranstaltet von der spanischen Online-Plattform Filmin.

Der Vertrieb übers Internet kann auf eine beeindruckende Bilanz verweisen. Bislang haben mehr als 150.000 Nutzer dafür bezahlt, die Filme des Festivals zu sehen.

In diesem Jahr warten die Macher von Atlàntida mit einer weiteren Neuigkeit auf: Erstmals findet ein Teil des Festivals auch offline statt. Der Veranstaltungsort ist Palma. Dort werden von Montag, 27. Juni, bis Sonntag, 3. Juli, an vier Orten Filme gezeigt werden: im Museu de Mallorca, in Ses Voltes, im Castell de Bellver und im Cineciutat.

In Palma werden sieben Spiel- und fünf Dokumentarfilme in Originalsprache mit spanischen Untertiteln gezeigt. Ausnahmen sind die Spielfilme "Bang Gang" der französischen Regisseurin Eva Husson und "Mediterranea" des italienischen Cineasten Jonas Carpignano, die mit katalanischen Texten unterlegt ist. Beide Streifen werden auch im öffentlichen Fernsehen der Baleran, IB3, ausgestrahlt werden.

Der Clou: Während in Palma alle Aufführungen nebst Vorträgen und Podiumsdiskussionen gratis sind, kostet das Festivalticket fürs Internet 20 Euro, für Filmin-Abonnenten 10 Euro. Allerdings ist das Online-Angebot auch wesentlich größer. Auf Filmin dauert das Festival bis Mittwoch, 27. Juli, und wartet mit 45 Filmen und 16 Kurzfilmen auf.

Doch auch wer die analoge Filmwelt in Palma vorzieht, findet ein interessantes Angebot vor. Mit "Boye" von Sebastián Arabia und "Bittersweet Days" von Marga Melià stehen zwei Weltpremieren auf dem Programm.

Erstmals in Spanien wird der Spielfilm "Queen of the Desert" mit Nicole Kidman und Robert Pattinson zu sehen sein, bei dem Werner Herzog Regie führte und der auf dem Leben der britischen Historikerin und Forschungsreisenden Gertrude Bell (1868-1926) basiert. Ebenfalls Spanienpremiere haben der in Deutschland hochgelobte Dokumentarfilm "Democracy - Im Rausch der Daten" des Regisseurs David Bernet sowie "Depth Two", eine Mischung aus Dokumentarfilm und Thriller des serbischen Regisseurs Ognjen Glavonic. Sowohl Glavonic als auch Bernet werden in Palma anwesend sein. Letzterer wird sich den Fragen des Chefredakteurs von El País TV, Carlos de Vega, stellen.

Die Veranstalter von Atlàntida haben die Filme in vier thematische Gruppen unterteilt, die mit "Gedächtnis", "Grenzen", "Politik" und "Generation" überschrieben sind. Darüber hinaus haben sie ein Rahmenprogramm mit Live-Musik unterschiedlicher Stilrichtungen vorgesehen.

Nähere Infos finden Sie hier.

(aus MM 26/2016)

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