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Casa Julio: So geht es im erfolgreichen und preisgünstigen Mini-Restaurant in Palma zu!

Casa Julio in Palmas Altstadt ist längst kein Geheimtipp mehr – und es bleibt seiner Hausmannskost treu

Weitere Speisen, die das Team der Tester probierte: Linseneintopf (l.), Bohneneintopf im Tongeschirr (M.) und ein saftiges Ofen-Churrasco mit Kartoffeln und Schmorgemüse. Reservierungen sind dringend empfohlen.Fotos: A. Soyer

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Nur einen Schritt vom Rathausplatz in Palma entfernt und direkt neben der Kirche Santa Eulalia ist das Casa Julio weit mehr als ein gewöhnliches Altstadtrestaurant. Dieses sehr gut gelegene Speiselokal hat sich zu einem echten Anziehungspunkt entwickelt, an dem sich Stammgäste mit Touristen mischen, die auf dem Gehweg Schlange stehen, um einen Tisch im Außenbereich oder an einem der rund dreißig Plätze im Inneren zu ergattern und um die umfangreiche Auswahl an hausgemachter Küche zu genießen. Eine Reservierung ist daher unerlässlich.

Der Erfolg dieses „Mini-Restaurants”, wie sie sich selbst nennt, beruht auf Mundpropaganda und – besonders unter ausländischen Gästen – auf Kommentaren in den sozialen Netzwerken, die die traditionelle, abwechslungsreiche Hausmannskost im Herzen der Altstadt zu vernünftigen Preisen hervorheben.

Das Team von Casa Julio vollbringt wahre Wunder. Es ist kaum zu glauben, dass gerade einmal drei Personen – zwei Köche und eine Hilfe – eine so große Gästeschar bewältigen können. Der Küchenraum ist nicht besonders groß, reicht aber aus, um alle Bestellungen pünktlich abzuarbeiten.

Traditionelle Gerichte mit solider Zubereitung

Die gute Zeit- und Logistikplanung sowie die Eintopfgerichte, die seit den frühen Morgenstunden in großen Töpfen vor sich hin köcheln, ermöglichen es dem Team, den anspruchsvollen Ablauf des Bewirtens ohne Schnörkel und ohne Wartezeiten zu meistern. Es handelt sich um traditionelle Gerichte mit solider Zubereitung. Von den Portionen zum Teilen (gegrillte Garnelen oder Garnelen in Knoblauch, Eier mit Sobrasada …) bis hin zu den sehr gefragten Menüs – sowohl dem einfachen (15 Euro) als auch dem Extra-Menü (24 Euro), das hochwertigere Ergänzungen enthält. Bis vor einigen Monaten lagen die Preise noch bei 12 beziehungsweise 20 Euro.

Bei unserem jüngsten Besuch war das Angebot vielfältig: Linseneintopf, in einer Tonkasserolle serviert und reichlich garniert; eine kräftige Gemüsecremesuppe sowie Brokkoli nach neapolitanischer Art. Als Hauptgerichte gab es saftiges Ofen-Churrasco mit Kartoffeln, geschmortes Hähnchen mit Curry und Reis, gegrilltes Schweinelendenstück, Spiegeleier mit Kartoffeln sowie Fisch in Portionen. Dazu Brot, Wein (ein einfacher aus Binissalem) und Dessert. Der hausgemachte Pudding war absolut ordentlich.

Das umfangreichere Extra-Menü bot an diesem Tag zahlreiche attraktive Vorschläge: panierte Calamari, gegrillte Garnelen, Tintenfisch-Caldereta, Dorade und Wolfsbarsch vom Grill; Rinderschmorgericht, Rinderentrecôte, Hähnchen in Pfeffersauce, Cordon bleu oder sogar Lammkeule.

Weitere Favoriten der heterogenen Kundschaft sind die Portionen zum Teilen: Garnelen, hausgemachte Fleischbällchen, Eier mit Sobrasada, Datteln im Speckmantel, Calamari nach andalusischer Art, kleine Tintenfische … sie wandern in großer Zahl über die Tische und gehören zu den meistbestellten Gerichten, besonders bei ausländischen Gästen. Kaum eine Portion kostet mehr als 10 Euro abgesehen von Garnelen in Knoblauch oder iberischem Schinken, die bis zu 17 Euro erreichen.

Den Urlaubern hat man einige Zugeständnisse gemacht und bietet ihnen Sangría, Cava und sogar Aperol, auch wenn der Weinkeller nicht zu den Stärken des Hauses zählt.

So sind die Schlangen vor der Tür bereits ab den frühen Mittagsstunden nicht verwunderlich, wenn die Gäste geduldig darauf warten, einen der begehrten Tische zu bekommen. Die flinke und freundliche Art der Kellner sorgt dafür, dass die Stoßzeiten gut gemeistert werden.

Das Fazit ist klar: Es gibt eine große Zahl von Gästen, denen der Sinn der nach gut gemachter Hausmannskost steht, ohne dass sie dabei das Gefühl bekommen, dass ihnen das Geld aus der Tasche gezogen wird – und all das mitten im Zentrum der Hauptstadt. Eine überraschende Vitalität für ein schlichtes Stadtviertellokal.

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