Die Zahl der Dirnen in der Balearen-Hauptstadt ist nach Angaben des Rathauses vom Montag um zirka zehn Prozent gesunken. Die Gründe für diesen Trend: Die Behördenmitarbeiter vermuten, dass so manche Prostituierte aus dem Ausland in ihr Heimatland zurückgekehrt ist oder sich in einem anderen Land der Europäischen Union niedergelassen hat.
Ein weiterer Grund sei, dass Prostituierte ihrer Arbeit verstärkt in geschlossenen Bereichen nachgingen und sowie nicht mehr die Sozialdienste und Hilforganisationen aufsuchten.
Die Angaben der Stadt über die Prostitutierten basieren auf den Kontakten der Dirnen mit Sozialarbeiten und Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz oder "Ärzte der Welt". Danach wurden im vergangenen Jahr 2020 Frauen gezählt, 2013 waren es noch 2212 gewesen.
Die Stadt veröffentlichte diese Daten im Vorfeld des internationalen Welttages gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung, der am 23. September begangen wird. Der Gleichstellungsdezernent der Stadt Palma, Aligi Molina, sagte, die Prostitution sei ein Ausdruck fortbestehender Ungleichheit der Geschlechter. Die Sozialdienste suchen mit den Frauen nach Auswegen aus der Prostitution. Die Stadt fördert die Arbeit der Vereine mit Subventionen.
Die konservative Rathausführung hatte 2014 eine neue Verordnung in Kraft gesetzt, durch die die Freier der Straßenprostituierten mit Geldbußen sanktioniert wurden.