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Schutz für 30 Zeugen im Polizeiskandal

Einer der auf Mallorca festgenommenen Polizisten. | Foto: A. Sepúlveda

Palma de Mallorca |

Im Polizeiskandal auf Mallorca sind 30 Personen unter Zeugenschutz genommen worden. Es handelt sich vor allem um Nachtclub-Mitarbeiterinnen und Bardamen, die gegen verdächtige Polizisten ausgesagt hatten. Auch einige Unternehmer vom Paseo Marítimo und der Plaça Gomila, die mutmaßlich von den Schutzgelderpressern aus den Reihen der Polizei unter Druck gesetzt wurden, sind vom Ermittlungsrichter in das Schutzprogramm aufgenommen werden. Das berichtet die Tageszeitung Ultima Hora.

Die jüngsten Verhaftungen von Polizisten seien erfolgt, da von den Verdächtigen Repressalien ausgehen könnten, heißt es. Auch von weiteren Angehörigen der Wirtschaftskontrolleinheit "Patrulla Verde" (grüne Patrouille) wird vermutet, dass sie möglicherweise versuchen werden, auf unzulässige Weise Zeugen zu beeinflussen. Daher musste das Zeugenschutzprogramm so umfangreich aktiviert werden, wie jetzt geschehen.

Das Schutzprorgamm sieht insbesondere vor, die Namen und Daten der Zeugen in den Ermittlungsunterlagen verdeckt zu halten. Auch zeitgleiche Begegnungen in den Justizgebäuden sollen ausgeschlossen werden. "Die Opfer sind regelrecht verängstigt, ihnen könnte von den Beschuldigten etwas angetan werden", sagte ein Ermittlungsrichter. Von den neun festgenommenen Polizisten wurden mittlerweile sechs in Untersuchungshaft genommen.

Mindestens einer der inhaftierten Polizisten gilt auch als Informant der Hells Angels auf Mallorca. Die Ermittlungen zum Polizeiskandal, die mit der "Operation Casablanca" im Juli 2013 zusammenhängen, füllen mittlerweile 40 Aktenbände. Anfang 2016 soll für Palma de Mallorca ein neuer Polizeichef berufen werden. "Es sollte jemand von außerhalb sein", so die zuständige Stadträtin Angélica Pastor, die seit den Wahlen im Juni im Amt ist und nun die Aufgabe hat, die Sicherheitskräfte wieder auf Vordermann zu bringen.

Weiter legte Pastror fest, dass die Angehörigen der grünen Patrouille künftig sichtbar eine Polizeiplakette sowie Leuchtwesten zu tragen haben, um als Mitarbeiter der Lokalpolizei öffentlich erkennbar zu sein. (mic/as)

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