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Todesfahrerin sagt erstmals vor Gericht aus

Die junge Frau wird von Polizisten zum Gericht geführt. | Ultima Hora

Palma de Mallorca |

Die junge Frau, die im April einen Unfall auf der Andratx-Autobahn mit drei Toten verursachte, ist nun erstmals im Gericht in Palma de Mallorca vernommen worden. Sie könne sich an den Tag des Crashs nicht mehr erinnern, sagt die 21-jährige Bulgarin vor dem Richter aus. Dennoch gab sie Erschreckendes zu Protokoll.

So besitzt die junge Frau zum einen keinen Führerschein, sondern lediglich eine Fahrerlaubnis für Mopeds, zum anderen habe sich täglich Drogen konsumiert, darunter Marihuana sowie bis zum einem Gramm Kokain pro Tag. Des Weiteren habe sie am Tag des Zusammenstoßes lernen wollen mit dem Auto zu fahren, sie war mit dem Wagen zuvor kaum vertraut gewesen. Das berichtet die mallorquinische Tageszeitung Ultima Hora aus dem Gerichtssaal.

Bei dem Unfall auf der Höhe Portals Nous an der Autobahn nach Andratx kam ein 40-jähriger Motorradfahrer ums Leben, den das Cabrio überfahren hatte. Anschließend verlor die unerfahrene Fahrerin wohl die Kontrolle über den Wagen, das Auto überschlug sich mehrmals und kam in der Böschung zum Liegen. Zwei 24-jährige Insassen, darunter der Freund der Fahrerin, starben an der Unfallstelle, sie und ein weiterer Beifahrer kamen schwer verletzt ins Krankenhaus.

Die Bulgarin entschuldigte sich in der Anhörung bei den Familien der Opfer. Die junge Frau konnte nicht sagen, ob sie am Unfalltag Rauschgift genommen hatte, polizeiliche Untersuchungen hatten dies allerdings bestätigt. Zudem soll der Wagen mit 170 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sein, erlaubt sind auf der Strecke allerdings nur 120. Zeugen hatten gegenüber den Beamten angegeben, dass ihnen die rasante und aggressive Fahrweise des Wagens bereits aufgefallen war. Des Weiteren sagte die Unfallfahrerin aus, auf dem Weg zum einem Vorstellungsgespräch für eine Arbeitsstelle gewesen zu sein. Der Beifahrer, der den Crash überlebt hatte, gab allerdings an, sie wollten zu einer Party fahren.

Die junge Frau sitzt seit Ende ihres Klinikaufenthaltes in Untersuchungshaft, daran wird sich auch erst einmal nichts ändern, entschied der Richter. Dort wird sie nun auf ihren Prozess warten.

Die Bulgarin lebte zweitweise in Deutschland. Dort wollten sie und ihr Freund dem Drogenmilieu entkommen, in das sich auf Mallorca gerutscht waren. Auch den Unfallwagen sollen sie dort gekauft haben, er war auf ihren Lebenspartner zugelassen. Auf der Facebook-Seite des jungen Frau war der Wagen mit einem Leipziger Kennzeichen zu sehen gewesen. (cls)

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