Die Balearen-Regierung hat ausstehende Rechnungen in Höhe von 786,3 Millionen Euro offen. Das geht aus einem der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora zugrundeliegenden Finanzbericht aus dem Jahr 2017 hervor. Ebenso deutlich wird, dass die meisten Schulden nicht eingezogen werden können.
Die ältesten Rechnungen stammen aus dem Jahr 1998 und belaufen sich auf 412.000 Euro, während die jüngsten aus dem Jahr 2017 stammen und 70,2 Millionen Euro betragen. Die betragsmäßig und politisch bedeutendsten Schulden stammen aus dem Jahr 2004. Es handelt sich um 582 Millionen Euro, die die Regierung des ehemaligen balearischen Ministerpräisdenten Jaume Matas (damals PP) als historische Schuld in die Buchführung aufgenommen hat.
Matas wollte damals den Betrag als Investition für Gesundheit und Bildung deklarieren. 2012 wurde er wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Schulden blieben bei der Balearen-Regierung. Keine der nachfolgenden Regierungen haben an diesem Zustand etwas geändert. Nun wird der Ruf nach einer Bereinigung erneut laut.
Unter den zweifelhaften Forderungen sind auch Gelder aus der ersten Ökosteuer, die bis 2003 galt und dann von der Regierung Jaume Matas abgeschafft wurde. (dise)