Große Franchise-Unternehmen und internationale Marken profitieren von den erheblich gesunkenen Geschäftsmieten in Palma de Mallorca. Kleine Geschäfte haben dagegen aufgrund der Coronakrise mit drastischen Umsatzeinbußen und Pleiten zu kämpfen.
"Für diejenigen, die Geld auf der hohen Kante haben, bieten sich jetzt Chancen", sagte Eugenia Cusí, Präsidentin der Restaurantsparte des Einzelhandelsverbands PIMEM, gegenüber der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora. Viele große Ketten würden sich nun nach großen Räumlichkeiten in erster Meereslinie umsehen.
Auf der anderen Seite versuchen kleine Ladeninhaber, ihr Geschäft durch Mietminderungen zu retten. Doch auch wenn solche Vereinbarungen getroffen werden, können sie Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent nicht wettmachen. Vor allem im Zentrum Palmas sind die Einnahmen wegen fehlender Touristen stark zurückgegangen.
Manche Restaurants und Bars können sich nicht einmal die Installation von Heizpilzen auf ihren Terrassen leisten, um über den Winter zu kommen, berichtete Cusí. "Das kostet zwischen 2000 und 10.000 Euro, und das Geld haben sie nicht."
Gehälter und Mieten seien "neben den Steuern die Hauptausgaben eines Unternehmens", sagte Toni Fuster, Präsident des Arbeitgeberverbands für den Einzelhandel Afedeco. Man wolle Mitarbeiter aus der Kurzarbeit holen, dies sei angesichts fehlender Kunden jedoch schwierig.
"Es gibt Geschäfte, die nur 50 Euro pro Tag einnehmen und seit Monaten kaum Umsatz machen", berichtet Miguel Àngel Salvà, Vizepräsident des Einzelhandelsverbands Pimeco. Er fordert daher Mietzuschüsse von der Regierung. (mais)