Die Inflation wirkt sich auf Mallorca und den Nachbarinseln auch auf die Ernährung ihrer Bewohner aus. „Die Balearen essen nicht mehr, was sie wollen, sondern was sie können.“ So beschreibt der Präsident des Verbandes der Verbraucher und Nutzer der Balearen (Consubal), Alfonso Rodríguez die Folge daraus, dass die Lebensmittelpreise um 15,2 Prozent gestiegen sind.
Rodríguez wies darauf hin, dass die Inselbewohner frische Produkte durch Tiefkühlprodukte ersetzt haben, weil diese billiger sind, und „ungesundes Fleisch“ kaufen, das viele Fett enthält. Zudem würden die Verbraucher auf den Balearen von Markenprodukten auf Hausmarken umsteigen. Eine weitere Veränderung: Es werden mehr Teigwaren konsumiert und mehr Brot gekauft, vor allem von schlechterer Qualität, sowie mehr industrielles Gebäck, das frisches Obst in der Kindermahlzeit ersetzt. „Jeden Tag ernähren wir uns weniger gesund, und das wird sich kurz- bis mittelfristig auf unsere Gesundheit auswirken“, warnte Rodríguez.
Trotz aller Einschränkungen, die auf den Balearen beim Einkaufen gelten, wird das Befüllen des Einkaufswagens immer teurer. Rodríguez wies darauf hin, dass eine durchschnittliche vierköpfige Familie rund 135 Euro pro Woche für den Grundeinkauf ausgibt. Lebensmittel wie frischer Fisch sei da noch nicht inbegriffen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr, als sie Verbrauche sich mehr frische und qualitativ hochwertigere Produkte leisten konnten, hätten die Kosten für den Grundeinkauf 89-90 Euro betragen.
Nach Angaben des spanischen Statistikamtes Instituto Nacional de Estadística sind Milch, Schaffleisch, Getreide und Getreideerzeugnisse, Hülsenfrüchte und frisches Gemüse die Lebensmittel, deren Preise am meisten gestiegen sind sind.
Rodríguez warte vor einem Teufelskreis: Wenn die Bürger immer mehr auf die einfachsten Produkte zurückgreifen, führe dies dazu, dass auch diese Güter aufgrund des Gesetzes von Angebot und Nachfrage immer teurer würden.
Immerhin, auch etwas Positives hat Consubal festgestellt: Dadurch, dass sich die Menschen auf den Balearen zunehmend mehr einschränken müssten, würden immer weniger Lebensmittel weggeworfen.