Mit Kot verdreckte Autoscheiben und Fenster sowie potenziell gefährliche Parasiten und Viren: Das sind die Probleme, die durch die zahlreichen Tauben auf Mallorca verursacht werden. Der Bürgermeister der Gemeinde Maria de la Salut, Jaume Ferriol, äußerte gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", dass das Problem mit den Vögeln immer akuter wird und sogar die Gesundheit der Insulaner gefährdet.
Vor allem das neue Tierschutzgesetz, das im September 2023 in Kraft getreten ist, scheint die Situation mit den krank machenden "Ratten der Lüfte" noch weiter auf die Spitze zu treiben, da das Gesetz das Taubenschießen verbietet. Das führt dazu, dass die Bürgermeister der Gemeinden Angst haben, mit Geldbußen bestraft zu werden, falls sie sich für die Tötung der Tiere entscheiden, um die wachsende Vogelpopulation zu kontrollieren.
Das besagte spanische Gesetz schützt jene Wirbeltiere, die zu einer synanthropen Art gehören, die in den Zentren von Städten und Gemeinden leben, ohne einen Besitzer zu haben, und sich einen gemeinsamen Lebensraum mit Menschen teilen – somit würden Katzen und Tauben in diese Kategorie fallen.
Um die auf den Balearen eskalierende Taubenplage in den Griff zu bekommen, rief Jaume Ferriol eine außerordentliche Sitzung mit Vertretern des Inselrats und des balearischen Agrarministeriums ein, auf der er sagte: "Nach meinem Kenntnisstand dürfen Tauben nach wie vor getötet werden, wobei man lediglich eine Sondergenehmigung einholen muss, genau wie bei Ziegen. Viele Bürgermeister auf der Insel wissen das nicht und trauen sich nicht, die Vögel zu keulen."
Auch Joan Monjo, der Bürgermeister der Gemeinde Santa Margalida im Nordosten Mallorcas, äußerte sich zu der Situation mit den Girrvögeln: "Das Problem verschlimmert sich zunehmend im Laufe der Zeit. Früher hatten wir vor allem Probleme mit dem Dreck von Hunden, nun sind es Katzen und Tauben. Das kostet uns über 50.000 Euro im Jahr." Vor allem unbewohnte und baufällige Häuser werden aufgrund des Kots der Tiere zu einem Albtraum für die Nachbarn.