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Okupa-Fälle auf Mallorca

Türen und Fenster von Okupa-Kaserne sollen schon nächste Woche zugemauert werden

Ein Sprecher der zuständigen Behörde für Wohnungsbau und Stadtplanung kündigte am Freitag verschiedene Maßnahmen gegen die illegale Besetzung der ehemaligen Militäreinrichtung an.

Wird derzeit offenbar von einer Hausbesetzer-Mafia in Beschlag genommen, die gegen Entgelt an Obdachlose und Junkies Schlafstätten vermietet: die ehemalige Kaserne Son Busquets. | M. À. Cañellas

| | Palma, Mallorca | |

Nachdem am Freitag Meldungen von einer Hausbesetzer-Mafia in den Räumlichkeiten der ehemaligen Militärkaserne Son Busquets auf Mallorca die Runde gemacht hatten, hat das zuständige Ministerium für Wohnungsbau und Stadtplanung noch am gleichen Tag erste Maßnahmen angekündigt. Ein Sprecher der Madrider Behörde sagte gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", dass bereits "in der kommenden Woche" damit begonnen werden soll, strategisch wichtige Türen und Fenster zuzumauern. Damit soll verhindert werden, dass sich die "Okupas" in den seit Jahren nicht genutzten Gebäuden dauerhaft niederlassen.

Für Abschreckung soll in Zukunft zudem eine Zusammenarbeit mit der Ortspolizei Palma sorgen. Nach Aussage des Ministeriumssprechers liefen derzeit Gespräche, die darauf abzielten, das Gelände vorübergehend als Abstellplatz für Polizeifahrzeuge zu nutzen. "Durch die Präsenz der Beamten würde automatisch mehr Sicherheit in der Militärkaserne entstehen", so der Sprecher. Ebenfalls in naher Zukunft sei die Einrichtung von elektronischen Überwachungskameras mit Bewegungssensoren geplant. "Der Ausschreibungsprozess läuft derzeit noch." Überdies kündigte der Ministeriumssprecher an, die Grünzonen des Geländes demnächst von Gestrüpp reinigen zu lassen.

Der Sprecher des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtplanung äußerte sich gegenüber der Zeitung auch zu der Frage, wie es soweit überhaupt habe kommen können. Demnach habe zwar mehrmals eine öffentliche Ausschreibung zur Suche nach einer Sicherheitsfirma stattgefunden. "Allerdings hat sich niemals ein Unternehmen dafür beworben", sagte der Ministeriumssprecher. Selbst als das Budget um 20 Prozent angehoben worden sei, habe sich kein Interessent gemeldet. Daher sei man letztlich dazu übergegangen, die Sicherheit der ehemaligen Militäreinrichtung einem elektronischen Überwachungssystem anzuvertrauen.

Nach Darstellung des Sprechers handele es sich bei Son Busquets "auf keinen Fall um ein aufgegebenes Gelände". Das Ministerium halte an den Plänen fest, auf der leerstehenden Kaserne mehr als 800 Sozialwohnungen zu errichten. "Die topografische Studie mit Drohnen wurde bereits durchgeführt, gegenwärtig wird an den Bauplänen gearbeitet", sagte der Sprecher am Freitag gegenüber "Ultima Hora". Das Bauvorhaben reihe sich in eine Vielzahl von Plänen ein, mithilfe deren das Angebot staatlich geförderten Wohnraums in Palma ausgeweitet werden soll.

Zur Erinnerung: Lokale Medien hatten am Freitagmorgen darüber berichtet, dass eine Mafia von Hausbesetzern in der ehemaligen Kaserne gegen Entgelt Schlafmöglichkeiten an Obdachlose und Drogensüchtige "untervermietet" hätten. Besorgte Anwohner schlugen daraufhin über die Presse Alarm.

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