Ende Februar hat der auf Mallorca lebende Spanier José Antonio Bonet seine ungewöhnliche Geschäftsidee umgesetzt: Seine Mission ist es, die auf der Insel heimischen Ziegen zu fangen, die sich in die Villen der Reichen und Gutbetuchten in Palmas Nobelvorort Son Vida einschleichen.
Den Journalisten-Kollegen von der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" sagte Bonet: "Die Tiere richten in den edlen Domizilen von Son Vida großen Schaden an. Ich habe einen Zaun gebaut, um sie draußen zu halten, aber sie sind wieder hereingesprungen. Mal sehen, ob die Stadtverwaltung von Palma auch noch interveniert, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen."
Dem Mallorquiner zufolge seien diese Villen, in ihren steilen Lagen, umgeben von Golfplätzen wie eine Oase für die Bergziegen. Sie kommen in die Gärten der Millionärshäuser, planschen in den Swimmingpools herum, und hinterlassen ihr Häufchen und ihren Urin auf den Terrassen. Bereits im März würden die Ziegen aufgrund der langsam steigenden Temperaturen in die Pools der Häuser kommen, um sich abzukühlen. "Sie trinken das Wasser in den Schwimmbädern, ohne dabei zu ertrinken. Es sind zähe Viecher", fasst der Mallorquiner zusammen.
Die Tiere sind in der Lage, über Bäume hinwegzuklettern und auf diese Weise an den Umzäunungen der Villen vorbeizukommen. Viele der Domizile sind die meiste Zeit des Jahres unbewohnt, da ihre wohlhabenden Besitzer sich im Ausland aufhalten. Dieses "tierische Phänomen" hat sich auch zuletzt in Son Gual auf dem Weg von Palma nach Manacor zugetragen. Dort haben sich die Ziegen eine Straße zu eigen gemacht, woraufhin es sogar zu Autounfällen gekommen war.