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Auf Druck campierender Studenten: Balearen-Universität veröffentlicht Statement zum Krieg im Gazastreifen

Darin spricht sich das UIB-Führungsgremium unter anderem für die "sofortige Einstellung der Kampfhandlungen" aus. Das Verhältnis zu den Aktivisten bleibt aber angespannt.

UIB-Kanzler Jaume Carol (l.) am Montag mit Vertretern des Pro-Palästina-Camps. | M. À. Cañellas

| Palma, Mallorca |

Anlässlich des seit elf Tagen andauernden Solidaritätscamps von Studenten ist am Montag das Führungsgremium der Balearen-Universtität UIB zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommen. Auf dieser habe man sich einstimmig auf ein gemeinsames Statement zum Krieg im Gazastreifen geeinigt, meldete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Damit reagierten Kanzler Jaume Carot und das Gremium auf zuvor erhobene Kritik der studentischen Aktivisten. Diese hatten der Universitätsführung unter anderem vorgeworfen, aufgrund ihres Schweigens zum "Komplizen eines Völkermordes" geworden zu sein. Wie in zahlreichen anderen Universitäten weltweit, darunter in München, Köln und Wien, demonstrieren die angehenden Akademiker auf Mallorca mit Zeltlagern ihre Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen.

In dem Statement des Führungsgremiums wird die israelische Regierung nach Zeitungsangaben aufgefordert, der UN-Resolution nach einer Waffenruhe umgehend nachzukommen und die Kampfhandlungen im Gazastreifen einzustellen. Weiter werde Israel darin dazu gedrängt, humanitäre Hilfe in die Stadt Rafah durchzulassen. Die dritte Forderung des Gremiums um Kanzler Carot sei, Beobachtern der Vereinten Nationen Zugang zum Gazastreifen zu gewähren. Diese sollten die Möglichkeit bekommen, Vorwürfen des Völkermords nachzugehen, die gegenüber der israelischen Regierung und Armee zuletzt erhoben worden waren.

Zu einer spürbaren Verbesserung des Verhältnisses zwischen Führungsgremium und Studenten trug das Statement aber offenbar nicht bei. Den propalästinischen Aktivisten, so "Ultima Hora", missfalle unter anderem, dass ihr Kanzler bislang jede Einladung zu einer Campsitzung ausgeschlagen habe. Ferner würden sie der Universitätsleitung weiterhin vorwerfen, "auf ihrer eigenen Wolke" zu leben und den Studenten nur "heiße Luft" verkaufen zu wollen. Kanzler Carot hingegen bedauerte am Montag, bei den Studenten auf eine derart konsequente Ablehnung zu stoßen. "Ihr behandelt uns, als wären wir eure Feinde", sagte Carot, "dabei vergesst ihr, dass wir uns in der Causa Palästina bereits zu Wort gemeldet hatten, als von eurem Camp noch nichts zu sehen war".

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