Nur drei Tage nach der Eröffnung des "Laguna Playa", einem Teil des im Mai eingestürzten "Medusa Beach Clubs", hat die Stadt Palma de Mallorca dessen Schließung angeordnet. Das meldet am Donnerstag die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Nach Angaben der spanischen Tageszeitung soll es Probleme mit entsprechenden Genehmigungen geben.
Der "Medusa Beach Club" war am 23. Mai teilweise eingestürzt, begrub zahlreiche Menschen unter sich, vier davon starben. Unter den Todesopfern waren auch zwei deutsche Urlauberinnen. Der Betreiber, Christian A., war Ende Juni kurzzeitig festgenommen und verhört worden, kam aber unter Auflagen auf freien Fuß und entschied sich dazu, im Nachbarhaus das "Laguna Playa" zu eröffnen.
Bis Mai war dieses auch Teil des "Medusa Beach Clubs" gewesen, mit einem Durchgang mit dem eingestürzten Nachbarhaus verbunden. Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Palma auf einer Pressekonferenz angekündigt, dass das "Laguna Playa" zwar über eine Betriebslizenz verfüge, man aber wachsam bleiben und alle anderen Genehmigungen genau untersuchen wollen.
Prüfungen der Stadt hinsichtlich des "Gebäude-TÜVs"
Dabei versicherte eine Sprecherin der Stadt, dass es zwar keinen Verdacht gebe, dass die neuen Räumlichkeiten für Mitarbeiter und Kunden unsicher sein könnten, dass das Rathaus aber vor allem im Bezug auf die sogenannte ITE, eine Art "Gebäude-TÜV", weitere Prüfungen vornehme. Am Ende dieser Prüfung stand nun offenbar die Schließungsanordnung.
Der von den Technikern des Rathauses von Palma erstellte Untersuchungsbericht zum "Medusa"-Unglück hatte damals ergeben, dass die Terrasse des "Medusa Beach Club" keine Genehmigung besaß und daher illegal war, weil Umbauarbeiten ohne die entsprechende Lizenz durchgeführt worden waren. Noch ist unklar, ob es jetzt auch im Hinblick auf das "Laguna Playa" Sorge wegen der Statik gab.