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Hausbesetzungen auf Mallorca

Immer wieder Hausbesetzungen auf Mallorca: So wollen sich Hoteliers und Ladeninhaber schützen

Während einige bereits auf Alarmanlagen oder privaten Wachdienst setzen, ziehen andere nun nach und investieren verstärkt in Schutzmaßnahmen

Eine Frau betritt das besetzte Gebäude des Bellevue-Komplexes in Port d’Alcúdia | A. A.

| Palma, Mallorca | |

Die jüngsten Fälle von Hotelbesetzungen auf Mallorca haben in der Tourismusbranche große Besorgnis ausgelöst. Insbesondere die Vorfälle in Cala d’Or, Cala Bona und Port d’Alcúdia haben die Hoteliers alarmiert und dazu veranlasst, verstärkt Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Ziel ist es, leerstehende Unterkünfte in der Nebensaison besser zu schützen und möglichen Nachahmungseffekten vorzubeugen.

Steigende Sicherheitsvorkehrungen in geschlossenen Hotels

Viele Hotelbetreiber reagieren mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen auf die jüngsten Ereignisse. Während einige bereits auf Alarmanlagen oder privaten Wachdienst setzen, ziehen andere nun nach und investieren verstärkt in Schutzmaßnahmen. Besonders in den Wintermonaten, wenn zahlreiche Hotelanlagen leer stehen und bestimmte Regionen der Insel nahezu unbewohnt sind, steigt die Angst vor unbefugten Besetzungen.

Mallorcas Hotelverband (FEHM) äußerte sich besorgt über die aktuellen Entwicklungen. Geschäftsführende Vizepräsidentin María José Aguiló betonte die dringende Notwendigkeit einer rechtlichen Neuregelung: „Wir sehen hier die gleichen Probleme, die bereits im Wohnungssektor existieren – jetzt beginnen sie auch auf gewerbliche Immobilien überzugreifen.“ Der Verband fordert daher einen klaren gesetzlichen Rahmen, der illegale Besetzungen konsequent unterbindet.

Einzelhandel ebenfalls betroffen

Nicht nur die Hotellerie sieht sich mit zunehmenden Sicherheitsrisiken konfrontiert. Auch Einzelhändler beklagen eine wachsende Bedrohung durch Einbrüche und Diebstähle. Carolina Domingo, Präsidentin des Einzelhandelsverbands PIMECO, berichtet, dass viele Ladenbesitzer in der Winterpause ihre Waren auslagern, um Verluste zu vermeiden.

Besonders besorgniserregend sei jedoch die Situation während der Hauptsaison. „Mit den Touristen kommen leider auch die organisierten Diebesbanden“, erklärt Domingo. Viele dieser Gruppen würden gezielt Läden ins Visier nehmen und diese regelrecht ausräumen. Die gestohlenen Waren tauchten in den seltensten Fällen wieder auf und würden vermutlich über den Schwarzmarkt verkauft oder von der Insel geschmuggelt.

Forderung nach politischen Maßnahmen

Die wachsende Sorge über Besetzungen und Diebstähle betrifft nicht nur Hotels und Geschäfte, sondern auch andere Unternehmensbereiche. Jordi Mora, Präsident des Verbandes der kleinen und mittleren Unternehmen Mallorcas (PIMEM), warnt: „Nicht nur Hotels, sondern jegliche leerstehenden Gewerbeimmobilien – von Restaurants über Lagerhallen bis hin zu landwirtschaftlichen Betrieben – können ins Visier krimineller Gruppen geraten.“

Mora fordert daher eine stärkere politische Auseinandersetzung mit dem Thema. „Die Auswirkungen von Besetzungen und Einbrüchen können für Unternehmer existenzbedrohend sein“, so Mora weiter. Besonders für Selbstständige könne ein solcher Vorfall den finanziellen Ruin bedeuten. Daher schließen sich die Unternehmerverbände der Forderung nach einer Anpassung der Gesetzgebung an, um derartige Vorfälle effizienter zu verhindern und zu ahnden.

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