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TOURISMUS

TikTok statt Airbnb: Illegale Ferienvermieter wandern in die Sozialen Medien ab

Nach Beobachtung der Inselregierung wollen die Betreiber damit die zunehmend schärferen Kontrollen durch die Behörden umgehen.

Urlauberpaar mit Koffern in Palma. | Irene Arango

| | Palma, Mallorca |

Lösen TikTok und Instagram schon bald Vermietplattformen wie Airbnb und Booking ab? Im Inselrat von Mallorca beobachtet man mit Sorge, wie Ferienvermieter ohne entsprechende Genehmigung versuchen, sich dem Zugriff der Kontrollbehörden durch Ausweichen in die Sozialen Medien zu entziehen. Darüber berichtet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

So will die für die Einhaltung geltender Bestimmungen zuständige Inselregierung festgestellt haben, dass Immobilienbesitzer "zunehmend traditionelle Buchungsplattformen meiden und stattdessen direkt über TikTok, Instagram, X oder Facebook mit potenziellen Mietern in Kontakt treten".

Als Indiz für die Abwanderung in die Sozialen Medien führte der verantwortliche Inselratsdezernent Marcial Rodríguez jüngste Statistiken an. In Umfragen hätte eine zunehmende Zahl an Urlaubern angegeben, bei "Freunden" oder "Familienangehörigen" auf Mallorca unterzukommen. Zudem häuften sich Beschwerden von Anwohnern über die Zunahme von Schlüsselkästen in Hauseingängen, so Rodríguez.

"Seit wir den Kampf gegen die illegale Ferienvermietung intensiviert haben, beobachten wir einen Rückgang", sagte der Tourismusverantwortliche im Inselrat. Allerdings traue er dem Frieden nicht. "Aber auch eine größere Geschicklichkeit, den Kontrollen zu entgehen." Rodríguez räumte in diesem Zusammenhang ein, dass die Verfolgung illegaler Ferienangebot bis in den hintersten Winkel der Sozialen Medien "sehr schwierig" sei.

Unabhängig davon kündigte Rodríguez am Mittwoch an, die derzeit auf 430.000 festgelegte Obergrenze für Urlauberbetten auf der Insel senken zu wollen. Diese Maßnahme solle im Konsens mit der Übernachtungsbranche umgesetzt werden. Das vor wenigen Tagen verabschiedete Tourismusdekret der Landesregierung würde hierfür den Weg bereiten. "Wir haben das Dekret mit Wohlwollen aufgenommen, weil es unseren Forderungen und Ansprüchen gerecht wird", so Rodríguez.

Die neue Obergrenze könnte nach seinen Angaben zwischen den aktuell festgelegten 430.000 und den derzeit tatsächlich betriebenen 412.000 Betten liegen. Für die Umsetzung sei lediglich eine Studie zur touristischen Belastung erforderlich. Der Inselrat strebe eine "Null-Wachstums-Politik" im Tourismussektor an, um negative Auswirkungen auf die einheimische Bevölkerung zu vermeiden.

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