Am Flughafen Son Sant Joan in Palma de Mallorca geht es wieder rund – genauer gesagt an den Passkontrollen im Modul A, wo die Kontrollen für Nicht-Schengen-Flüge stattfinden. Besonders in diesem Frühjahr kam es dort mehrfach zu chaotischen Szenen, die nun wieder für Aufsehen sorgen. Schuld daran soll das Unternehmen Mitie sein, das für diese Passkontrollen verantwortlich ist.
Mehrere entlassene Mitarbeiter werfen der Firma nicht nur plötzliche Kündigungen vor, sondern auch eine schlechte Behandlung. Ihr Anwalt, Nicolás Sosa, spricht von einer "unhaltbaren Situation" zwischen den Beschäftigten und den Vorgesetzten – ein Déjà-vu, denn schon früher gab es ähnliche Beschwerden.
Mangelnde Schulungen und hastige Neueinstellungen
Der Grund für das Chaos? Mangelnde Schulungen und hastige Neueinstellungen, die dazu führen, dass viele Mitarbeiter kaum wissen, was sie tun. Das schlägt sich in langen Schlangen nieder – ausgerechnet jetzt, in der Hochsaison, wenn die Passagierzahlen steigen. Trotz dessen wird als Kündigungsgrund eine angebliche "Abnahme der Aktivität" angeführt – eine Behauptung, die kaum jemand ernst nimmt. Manche Entlassungen erfolgen überraschend schnell, vor allem bei denen, die sich weigern, unmenschliche Schichtwechsel zu akzeptieren, bei denen gesetzliche Ruhezeiten ignoriert werden. Der klare Tenor: "Wer nicht mitmacht, fliegt raus."
Begleitung bis zur Toilette
Als ob das nicht genug wäre, berichten Mitarbeiter von einer Überwachung, die an Groteske grenzt: Vorgesetzte begleiten sie sogar bis zur Toilette, um sicherzugehen, dass sie nicht rauchen oder "Arbeitszeit verschwenden". Privatsphäre? Fehlanzeige.
Bereits in der Vergangenheit gab es Beschwerden über unbezahlte Überstunden, fehlende Zuschläge und ausbleibende Feiertagsvergütungen. Jetzt zeigt sich erneut das gleiche Bild: lange Warteschlangen, Chaos und neue Vorwürfe gegen Mitie.
Während die Urlauber aus Deutschland und anderen Schengen-Staaten entspannt ihre Reise beginnen, stehen die Passagiere von Flügen außerhalb des Schengen-Raums geduldig in Modul A an – und hoffen, dass sich die Lage bald entspannt.