Die Idee liegt seit Jahren auf dem Tisch, jetzt liefern aktuelle Zahlen neue Argumente: Immer mehr Autos verstopfen Mallorcas Straßen – viele davon kommen per Fähre vom Festland oder aus Frankreich. Laut der Hafenbehörde APB kamen 2024 in den Häfen von Palma und Alcúdia insgesamt 378.609 Fahrzeuge an. Das sind gut 15.200 mehr als im Vorjahr und fast 100.000 mehr als vor der Pandemie.
Hafen von Alcúdia ist Tor für ausländische Pkw
Besonders auffällig: Der Hafen von Alcúdia entwickelt sich zunehmend zum Einfallstor für Autos mit ausländischem Kennzeichen. Über die Verbindung ins französische Toulon kamen 2024 fast 17.000 Pkw aus dem europäischen Ausland auf die Insel. Motorräder, Lieferwagen und Busse sind in dieser Zahl noch nicht enthalten. Viele dieser Autos stammen von Urlaubern, die ihre Fahrzeuge selbst mitbringen, oder von Autovermietern, die ihre Flotten stetig aufstocken.
Inselrat plant strengere Regeln für Mietwagen
Der Consell Insular, Mallorcas Inselrat, verweist auf die neuen Daten, um seine Pläne zu rechtfertigen: Die Zahl der Mietwagen auf der Insel soll künftig gedeckelt werden. Außerdem will der Inselrat durchsetzen, dass ausländische Eigentümer ohne festen Wohnsitz nur noch ein Auto pro Haushalt zulassen dürfen – und nur, wenn sie die Kfz-Steuer auf Mallorca zahlen.
Besonders im Visier stehen große Autovermietungen. Laut dem geplanten Gesetz müssen sie künftig alle Fahrzeuge, die sie auf die Insel bringen, exakt melden. Wer dagegen verstößt, muss mit Strafen von bis zu 30.000 Euro rechnen. Bei besonders schweren Verstößen droht sogar die vorübergehende Stilllegung von Fahrzeugen für bis zu vier Monate oder ein Zulassungsverbot für zwei Jahre.
Die Zahlen belegen aus Sicht der Politik, dass schnelles Handeln nötig ist. Ausgenommen von den neuen Regeln wären nur LKWs, die Waren liefern, sowie Motorräder und Busse. Doch für Mietwagen und Zweitautos von Nicht-Residenten dürften die Zeiten der unbegrenzten Einfuhr bald vorbei sein – um den Verkehr auf der überlasteten Insel endlich zu bremsen.