Drei Tage vor dem angekündigten Streikauftakt ist eine Einigung zwischen der Transportbranche und deren Mitarbeitern nicht in Sicht. Die Busfahrer des öffentlichen Nahverkehrs auf Mallorca wollen am Freitag in den Ausstand treten, nachdem die Verhandlungen mit den Arbeitgebern seit Monaten keine Fortschritte erzielen konnten.
Die Gewerkschaft SATI (Sindicat Autònom de Transports de les Illes) hatte bereits für die Tage 18., 21. und 23. Juli jeweils 24-stündige Streiks angekündigt. Sollte dann bis zum 25. Juli keine Einigung erzielt werden, droht ein unbefristeter Ausstand. Die Regionalregierung der Balearen hat unterdessen einen Mindestservice von 60 Prozent für die betroffenen Buslinien angeordnet. In der Politik ist man besorgt, ein chaotischer Nahverkehr würde in der Hochsaison ein negatives Licht auf die Insel werfen.
Bei der Gewerkschaft stehen die Zeichen offenkundig auf Arbeitskampf. "Die Arbeitgeber bewegen sich nicht, unsere Geduld geht zu Ende", sagte Juan Rodríguez, Betriebsratsvorsitzender und seit 20 Jahren Busfahrer, gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Die Beschäftigten fordern eine Lohnerhöhung von 8,68 Prozent für 2025 sowie die Aufhebung des seit 17 Jahren eingefrorenen Dienstalterzuschlags.
Darüber hinaus verlangen sie eine Verkürzung der Arbeitszeit, bessere Pausenregelungen und Erleichterungen beim Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand. Besonders kritisiert wird der seit vier Jahrzehnten praktisch unveränderte Tarifvertrag. Die Arbeitgeber bieten hingegen lediglich eine jährliche Lohnsteigerung von 2,2 Prozent über vier Jahre an, ohne weitere Zugeständnisse zu machen.
Die Regionalregierung hat in ihrer Verfügung festgelegt, dass die Busunternehmen während des Streiks besonders die Hauptverkehrszeiten bedienen und die Verbindungen zum Flughafen Palma sowie zu den Krankenhäusern aufrechterhalten müssen. Das erforderliche Personal solle dabei auf das "strikt Notwendige" beschränkt werden.
Eine weiteres Treffen vor dem Schiedsgericht in Palma endete am Dienstag ohne Ergebnis. Am Mittwoch sollen die Gespräche fortgesetzt werden.