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Streik der Busfahrer geht weiter – ab Freitag droht Mallorca das große Chaos

Nach dem von Vandalismus überschatteten ersten Streiktag am vergangenen Freitag fallen auch zu Wochenbeginn wieder vier von sechs Verbindungen aus. Ab Freitag wollen die Fahrer in einen unbefristeten Ausstand treten.

Gelbwesten auf Mallorca | Foto: UH

| | Palma, Mallorca |

Die Busfahrer des öffentlichen Verkehrsunternehmens TIB auf Mallorca haben am Montag den zweiten Streiktag eingeläutet. Nach Angaben der Gewerkschaft SATI soll die Beteiligung am Ausstand höher sein als am vergangenen Freitag. Gewerkschaftssprecher Juan Rodríguez sprach von einer Streikbeteiligung von „fast 99 Prozent", während die Behörden die Zahl auf 93 Prozent senkten. Schätzung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge betrug die Beteiligung am ersten Streiktag etwa 80 Prozent.

Im Gegensatz zum Freitag verlief der Montag bislang weitgehend friedlich. Vergangene Woche hatten noch Spannungen und Vandalismus den Arbeitskampf überschattet, als sieben Busse auf verschiedenen Routen im Norden Mallorcas mit Steinen beworfen wurden. Die Gewerkschaft SATI distanzierte sich von den Gewaltakten und bezeichnete die Täter als „ein paar schwarze Schafe", die nicht die rund tausend Beschäftigten des Sektors repräsentierten.

Ursache des Konflikts sind die Forderungen der Fahrer nach höheren Löhnen. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung um drei Prozent für 2025 und weitere 0,5 Prozent für 2026 angeboten. Den Gewerkschaften reicht dies nicht aus; sie fordern zudem bessere Regelungen zu Urlaub und Ruhezeiten.

Die Gespräche zwischen den Tarifparteien sind derzeit unterbrochen. Der Arbeitgeberverband FEBT hatte nach den Vandalismus-Vorfällen die Verhandlungen zunächst für beendet erklärt, signalisierte am Montag jedoch Gesprächsbereitschaft. „Wir sind offen dafür, uns wieder an den Verhandlungstisch zu setzen und den Dialog fortzuführen", hieß es vonseiten der Arbeitgeber.

Die Regionalregierung hat Mindestdienste von 60 Prozent angeordnet, wodurch vier von zehn geplanten Busverbindungen ausfallen. Priorität haben dabei Stoßzeiten für Berufspendler und Touristen sowie Verbindungen zu Krankenhäusern und dem Flughafen Palma. Falls keine Einigung erzielt wird, plant die Gewerkschaft SATI weitere Streiks für Mittwoch. Ab Freitag könnten die Arbeitsniederlegungen dann unbefristet fortgesetzt werden.

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