Viele Menschen denken irgendwann einmal darüber nach, zu meditieren. Es handelt sich um eine Praktik, die Frieden, Balance und Ruhe verspricht, auf der anderen Seite aber auch regelmäßig gepflegt werden muss. Der Ausflug "Inselrundfahrt" in der Holzeisenbahn von Palma nach Sóller, in der Straßenbahn von Sóller zu dessen Hafen und anschließend im Boot von dort nach Sa Calobra stellt sich als die effektivste Weise heraus, um einen Teil der Schönheit Mallorcas an einem Tag entspannt zu entdecken.
Die Meditation beginnt gegen 10 Uhr am Bahnhof der historischen Holzeisenbahn in Palma. Schon eine halbe Stunde vor Abfahrt nach Sóller sind die mehr als 100 Jahre alten Waggons ziemlich voll. Langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Gut gepolstert auf den Sitzbänken versetzt das rhythmische Quietschen, Rattern und Schaukeln einen in eine angenehme Stimmung. Die Fahrt in der Eisenbahn entschleunigt herrlich und erlaubt dem zur Ruhe kommenden Reisenden, einfach nur zu sein und den Blick schweifen zu lassen.
Hinein ins Tramuntana-Gebirge
Der Zug fährt über trockenes Land, hin und wieder sind Pferde zu sehen. Die Fahrgäste unterhalten sich angeregt, schießen Fotos. Die Fenster sind an diesem heißen August-Tag weit geöffnet und offenbaren ein erhabenes Panorama einiger Tramuntana-Berge. Durch einen Tunnel gelangt man zum Aussichtspunkt "Pujol de'n Banya" mit toller Perspektive über Sóller. Schließlich kommt der Zug im Bahnhof der Gemeinde an.
In Sóller hat der Reisende die Möglichkeit, vor dem Besteigen der Straßenbahn den Ortskern zu besichtigen. Gleichzeitig bleibt die Konzentration hoch, ist der Tag doch durchgetaktet. Nach einem Blick auf die Kirche der Gemeinde geht es weiter zu deren Hafen – der Teil des Ausfluges, in dem es ein bisschen hastiger zugeht. Auch in Port de Sóller darf flaniert werden, die Promenade entlang und die einzigartige, von Bergen umringte Kulisse genießend.
Inmitten dieser Kontemplation über das, was Mallorca zu bieten hat, setzt sich der Ausflug per Boot fort: Wieder getragen von einem sonoren Klangteppich, diesmal durch das Brummen des Motors, von dem Auf und Ab an Deck und dem Rauschen der Wellen kehrt erneut Frieden im Geiste ein. Reduziert auf den Platz, den das Verkehrsmittel zulässt, sind es die einfachen Dinge, die die Aufmerksamkeit binden: die anderen Fahrgäste, die beeindruckenden Steilküsten, der weite Horizont, das blaue Wasser und die strahlende Sonne.
Nach ungefähr einer Stunde auf dem Meer ist der kleine Hafen von Sa Calobra erreicht. Über einen Hochweg, vorbei an wilden Ziegen und durch ein paar Tunnel, gelangen die Reisenden schließlich zum Torrent de Pareis. Hier, an diesem emblematischen Ort der Insel, bietet sich dem Besucher ein herrliches Bild: Inmitten haushoher Felsen liegen die Badenden auf dem Kies, unterhalten sich angeregt im Stehen oder planschen im Wasser. Die Szene ist harmonisch, der Höhepunkt der Exkursion erreicht.
Unter den Ausflüglern sind auch Rocío und Alejandro aus Llucmajor, die von Érika und Esperanza aus Málaga besucht wurden. "Die Inselrundfahrt war sehr cool! Wir sind getaucht, haben viele Fische gesehen und Quallen berührt", so das Quartett. "Die Aussichten waren traumhaft. Wir würden den Ausflug empfehlen."
Auf demselben Weg, auf dem die Reise an den Strand geführt hatte, kehrte der MM-Reporter mit der Erkenntnis nach Palma zurück, wie schön, kurzweilig und entspannend eine solche Tour von fast zehn Stunden Länge sein kann (Wer will, kann sie auch als echte Rundfahrt per Bus von Sa Calobra nach Palma vollenden). Mit der Holzeisenbahn, der Straßenbahn und dem Boot meditiert es sich aber auch vortrefflich nach Sa Calobra.
Der Ausflug "Inselrundfahrt" wird seit den 1980er Jahren angeboten. Zwischen April und Oktober findet er an allen Wochentagen statt. Tickets sind hier erhältlich.