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Anwohner des Paseo Marítimo in Rage: "Zum Freiluft-Pissoir verkommen"

Trotz millionenschwerer Verschönerungsmaßnahmen lassen alteingesessene Viertelbewohner kein gutes Haar an ihrer Promenade. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffe eine Kluft.

Open-air-Pissoir an Hafenpromenade Paseo Maritime in Palma | Foto: UH

| | Palma, Mallorca |

Die Anwohner der Ausgehmeile Paseo Marítimo in Palma de Mallorca haben es wahrlich nicht leicht: Zu den üblichen Klagen über Lärmbelästigung gesellt sich jetzt ein Aufschrei über angeblich "unzivilisiertes Verhalten" von Partygästen. Die örtliche Anwohnervereinigung schlägt Alarm gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" und warnt vor "zunehmender Verwahrlosung" der beliebten Uferpromenade der mallorquinischen Hauptstadt.

Anwohner, Hoteliers, Geschäftsinhaber und sogar Touristen würden gleichermaßen über Schmutz, mangelnde Sicherheit und Chaos klagen, heißt es seitens des Vereins. Was den Anwohnern besonders aufstößt: Die Promenade sei durch rücksichtsloses Verhalten zu einem "öffentlichen Freiluft-Urinoir" mit entsprechender Geruchsbelästigung verkommen. Zahlreiche Foto- und Videoaufnahmen dokumentierten die Zustände, die auch übermäßigen Müll und Überreste von nächtlichen Trinkgelagen zeigten.

Die Anwohnervereinigung spricht von einem "wachsenden Unmut über die Vernachlässigung durch die Stadtverwaltung". Schließlich handele es sich um einen der "emblematischsten Innenstadtbereiche" Palmas. Konkret werden verfallenes Stadtmobiliar und Müllanhäufungen angeprangert. Ganze Straßenzüge würden seien dem "schleichenden Untergang" geweiht. Zahlreiche Kebab-Imbisse, Bars, Minimärkte und Diskotheken im Einzugsgebiet des Paseo Marítimo würden "grundlegende Normen des Zusammenlebens und der Hygiene" missachten. Die Anwohner beklagen zudem, dass die Geschäftsleute ihre Gäste nicht zu "angemessenem und rücksichtsvollem Verhalten" anhielten.

Dabei sollte die Hafenpromenade zu altem Glanz zurückfinden: Die Behörden beendeten erst kürzlich die umfassende Sanierung und Umgestaltung des Paseo Marítmo. Insgesamt flossen in den vergangenen Jahren 40 Millionen Euro in das Facelifting. In internationalen Reiseforen, so die Anwohnervereinigung, würde bereits über die Kluft zwischen "Anspruch und Wirklichkeit" gelästert werden.

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