Die Wasserreserven in den beiden wichtigsten Stauseen Mallorcas sind auf ein kritisches Niveau gefallen. Nach Angaben des Versorgungsunternehmens Emaya überschritt die Füllung der Seen Gorg Blau und Cúber in der Gemeinde Escorca zuletzt knapp die Marke von 30 Prozent. Meteorologen warnen, dass ohne ergiebige Regenfälle im September ein Rückgang auf nur noch 20 Prozent droht.
Niedrigster Stand seit Monaten
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Werte deutlich schlechter. Im August 2024 lag die Füllung noch bei 34 Prozent, im September bei gut 32 Prozent. Den Tiefststand erreichten die Stauseen im Oktober mit knapp 27 Prozent, ehe kräftige Herbstniederschläge für Entlastung sorgten. Ende des Jahres waren die Speicher dadurch wieder zu rund 40 Prozent gefüllt.
Derzeit zeigt sich ein gemischtes Bild: Der größere Stausee Gorg Blau hält noch 30,51 Prozent seiner Kapazität von 7,36 Hektometerkubikmetern. Der kleinere Cúber erreicht mit 27,81 Prozent einen deutlich niedrigeren Wert. Zusammen ergibt sich ein Füllstand von 29,45 Prozent. Beide Seen sind entscheidend für die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt Palma.
Zusätzliche Quellen für Palma
Um den Bedarf zu decken, greift Emaya auch auf Quellen zurück, die seit der Maurenzeit genutzt werden. Sie liefern rund 17 Prozent der Wasserversorgung Palmas. Über eine geologische Verwerfung gelangt das Wasser aus Kalksteinleitern von Mallorcas Westgebirge, der Serra de Tramuntana, in weniger durchlässige Zonen der Inselmitte. Insgesamt speisen so mehr als 30 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich das Netz der Stadt.
Die niedrigen Füllstände stehen im Einklang mit den jüngsten Daten der staatlichen Wetteragentur AEMET. Demnach war der August auf Mallorca „leicht trocken“: Mit 13,1 Litern Regen pro Quadratmeter fiel 38 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Schnitt. Zwar gab es örtlich kräftige Schauer, etwa mit 40,2 Litern binnen 24 Stunden in Colonia de Sant Pere. Insgesamt blieb es aber bei nur drei Gewittertagen – und Regen, der teils Schlamm mit sich führte.