Der Wassermangel auf Mallorca macht auch vor diesem beliebten Ausflugs- und Urlaubsort nicht Halt. In Sóller im Nordwesten der Insel reicht das Trinkwasser nur noch für zehn Tage. Das hat die Stadtverwaltung bekanntgegeben und angekündigt, dass "strengere Einschränkungen als die derzeit geltenden umgesetzt werden", wenn es in den kommenden zwei Wochen nicht ausgiebig regnen sollte.
Schon am vergangenen Freitag, 29. August, waren in Sóller wegen des akuten Wassermangels Beschränkungen eingeführt worden. Unter anderem darf das kostbare Gut aus dem Wasserhahn seitdem nicht mehr zum Auffüllen von Schwimmbecken, zur Bewässerung von Gärten und Grünflächen oder zur Reinigung von Fahrzeugen und Terrassen verwendet werden. Zudem sind zwei Schwimmbäder geschlossen worden.
Besorgniserregende Situation
Laut des Bürgermeisters von Sóller, Miquel Nadal, sei die Situation "sehr besorgniserregend". Aktuell ist der tägliche Wasserverbrauch in Sóller wesentlich höher ist als das, was aus den umliegenden Quellen im Tramuntana-Gebirge entnommen werden kann. Sollte es nicht regnen, kündigte der Bürgermeister in den kommenden Tagen "strengere Einschränkungen" an. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Trinkwasserversorgung dann zeitweise unterbrochen werden müsste. Es wäre das erste Mal seit September 2000, dass diese Maßnahme in der Gemeinde im Orangental vollzogen werden würde.
Auch Bürger und Urlauber sind angehalten, sparsam mit Wasser umzugehen. Deshalb ist an die Einwohner der Stadt appelliert worden, sie sind zu einem "verantwortungsvollem Umgang mit Wasser für Hygiene und Haushalt" ermahnt worden. Auch hat sich die Stadtverwaltung an die Hotels in Sóller gewandt, sie sollen wassersparende Systeme zu installieren und ihre Gäste über die prekäre Lage aufklären.
Stauseen auf Mallorca nur zu ein Drittel gefüllt
Die beiden wichtigsten Trinkwasserreservoirs Mallorcas – die Stauseen Gorg Blau und Cúber in der Serra de Tramuntana – sind aktuell nur noch zu 30,98 Prozent ihrer Gesamtkapazität gefüllt. Verantwortlich für den drastischen Rückgang sind die anhaltende Trockenheit und der erhöhte Verbrauch in den Sommermonaten. Das ergab die jüngste Messung des Wasserversorgungsunternehmens Emaya vom Montag, 25. August.