Fieber, Erbrechen, Übelkeit – unter diesen Symptomen hatten rund 43 Besucher eines Sushi-Restaurants an der Playa de Palma gelitten. Sie alle waren Opfer des Salmonellenvorfalls auf Mallorca gewesen, der im vergangenen August hohe Wellen in der Gastro-Szene geschlafen hatte. Das wollen einige Betroffene nicht auf sich sitzen lassen und haben nun Anzeige erstattet.
Wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, haben sechs Gäste, die Anfang August im Restaurant Dragón Sushi in der Calle Marbella an der Playa de Palma gegessen hatten, haben Strafanzeige gegen den Betreiber gestellt. Die Betroffenen werfen dem Unternehmen einen Verstoß gegen die öffentliche Gesundheit vor. In einigen Fällen führten die Beschwerden zu über zehn Tagen Arbeitsausfall, teilweise war sogar eine stationäre Behandlung notwendig.
Ähnlicher Vorfall in 2019
Der Anwalt der betroffenen Restaurant-Besucher verwies dabei auch auf einen früheren Fall: Bereits 2019 war eine Filiale des Dragón Sushi in der Calle Blanquerna im Herzen der Balearenkapitale Ausgangspunkt eines Salmonellenausbruchs, bei dem rund 100 Menschen erkrankten. Der damalige Verantwortliche wurde im Februar 2024 zu einem Jahr Haft sowie zu einem achtjährigen Berufsverbot im gastronomischen Bereich verurteilt und musste rund 33.000 Euro Entschädigung zahlen.
Die Betroffenen sind an Salmonellose erkrankt
Im aktuellen Fall bestätigte die Gesundheitsverwaltung mindestens 43 Infektionen, zwölf Betroffene mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Sushi-Lokal an der Playa de Palma wurde daraufhin vorläufig geschlossen. Die Behörden ordneten an, dass der Betreiber innerhalb von zehn Tagen Einspruch einlegen, die festgestellten Mängel beheben und ein Konzept zur Einhaltung der Hygienestandards vorlegen muss.
Bei den Kontrollen stießen die Inspektoren auf gravierende Defizite. Demnach seien Speisen bei ungeeigneten Temperaturen verarbeitet worden, zudem habe es erhebliche Mängel bei Wartung und Küchenhygiene gegeben. Lebensmittelproben und Utensilien wurden zur weiteren Untersuchung ins Labor gebracht. Nach Einschätzung der Gesundheitsbehörde handelt es sich um Salmonellose, eine bakterielle Infektion, die typischerweise zwölf bis 72 Stunden nach der Ansteckung auftritt. Sie äußert sich durch Symptome wie Durchfall, Fieber, Erbrechen und Bauchschmerzen. In schweren Fällen ist eine ärztliche Behandlung erforderlich.
Mit der nun eingereichten Klage soll das Gericht die Verantwortlichen ermitteln und als Beschuldigte laden. Zudem sollen Berichte der Sozialversicherung und der Gerichtsmedizin beigezogen werden, um den Vorfall umfassend aufzuarbeiten. Der Fall reiht sich damit in eine Vorgeschichte wiederholter Hygieneverstöße des Unternehmens ein.