Palma de Mallorca verändert sich weiter! Städtische Arbeiter haben am Montag auf der Rambla den kleinen Kiosk neben dem Kloster Santa Magdalena abgerissen. Mit einem Kran wurde die seit Mitte vergangenen Jahres verlassene Bude entfernt. Damit ist ein weiterer Kiosk verschwunden – und mit ihm ein Stück Alltagsgeschichte, das viele Einheimische wie Urlauber über Jahre begleitet hat.
Doch nicht nur dort, auch andernorts wurde bereits abgerissen: Auf der Plaça Alexandre Jaume haben die Arbeiten bereits vergangene Woche begonnen. Schritt für Schritt verschwinden damit die Relikte einer Zeit, in der die Zeitungskioske zum Stadtbild gehörten wie Straßencafés.
Vom Aus betroffen sind auch weitere einstige Kioske in der Stadt. Die Firma Kemfactory, die erst vor einem Jahr die Lizenz für fünf städtische Kioske erhalten und sie modernisiert hatte, musste vor kurzem aufgeben. Zwar waren die Häuschen aufgefrischt und mit neuen Produkten wie Eis oder Sandwiches ausgestattet worden, doch die Betreiber gerieten schnell tief in die roten Zahlen.
Für viele Einheimische stirbt so ein weiteres Stück Stadtgeschichte. Früher gehörten Zeitungskioske überall in Spanien selbstverständlich zum Straßenbild. Neben einem breiten Angebot an Publikationen aus aller Welt konnte man dort – zu Zeiten, als sich noch nicht jeder eine Uhr leisten konnte – unter anderem die Uhrzeit erfragen oder später die beliebten Panini-Bildchen kaufen. Auch bei deutschen Urlaubern waren die kleinen Häuschen ein vertrauter und gern genutzter Anlaufpunkt.