Der Pilot einer Maschine, die am Samstagabend von Nürnberg nach Barcelona fliegen sollte, hat einen Passagier vom Flug kurzerhand ausgeschlossen. Der Grund: Der Mann hatte an Bord der Maschine, die auf den Start nach Spanien wartete, einen weiblichen Fluggast körperlich angegriffen hatte. Das teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Sonntag in Nürnberg mit. Doch damit war die Geschichte nicht zu Ende. Aber der Reihe nach ...
Gegen 20:20 Uhr hatte der Pilot eines Passagierflugzeugs um polizeiliche Hilfe angefordert, da es im Flieger zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen war. Ein 37 Jahre alter Mann hatte einen weiblichen Fluggast körperlich angegriffen und sollte nun vom Flug ausgeschlossen werden.
Eine Streife der Grenzpolizeiinspektion Flughafen begab sich daraufhin zum Flugzeug. Befragungen ergaben, dass der Spanier im Flugzeug versucht hatte, einer Frau das Handy zu entreißen, das sie um den Hals hängen hatte. Dabei fiel die 61-jährige Spanierin zu Boden und der Beschuldigte schlug auf sie ein.
Der 37-Jährige befand sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand und äußerte, dass er der Meinung wäre, dass Telefon würde Frequenzen an das Flugzeug senden, was dieses zum Absturz bringen könnte. Die Beamten brachten den Mann aus dem Flugzeug, woraufhin dieses mit rund einer Stunde Verspätung nach Barcelona starten konnte.
In der Dienststelle klagte der 37-Jährige über Bauchschmerzen. Aufgrund dessen zogen die Beamten einen Arzt hinzu, der keine Behandlungsnotwendigkeit feststellte. Da sich der mentale Zustand des Mannes offensichtlich gebessert hatte, wurde dieser im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Doch das war noch nicht alles
Kurze Zeit später, gegen 22:40 Uhr, teilte ein Taxifahrer per Notruf mit, soeben in der Flughafenstraße von einem Fahrgast mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden zu sein. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Aggressor um den 37-Jährigen ausgeschlossenen Fluggast. Die Beamten nahmen den Beschuldigten daraufhin erneut mit zur Dienststelle, führten eine erkennungsdienstliche Behandlung durch und brachten ihn im Anschluss in einer Fachklinik unter.