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Stadt Palma greift durch: Palmas Ausgehmeile Paseo Marítimo kommt nicht zur Ruhe

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Nachbarn und Partygästen geht weiter. Die Stadt verhängte jetzt Geldbußen gegen Kioske, weil sie außerhalb der erlaubten Zeit alkoholische Getränke verkauften.

An Wochenenden wird die Nacht zum Tag: Palmas Paseo Marítimo | Foto: UH

| | Palma, Mallorca |

Eine unendliche Geschichte: An Palmas Ausgehmeile Paseo Marítimo kommt es einmal mehr zu einem Schlagabtausch zwischen Anwohnern und Geschäftstreibenden. Vorläufiger Sieger nach Punkten sind einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge die Anwohner. Die Stadt Palma belegte drei Minimärkte an der Uferpromenade mit Bußgeldern von jeweils 1.000 Euro. Sie hätten "außerhalb der zulässigen Zeiten" Alkohol verkauft, teilte das Rathaus mit. Die Strafen sind Teil einer verstärkten Kontrollkampagne der Stadtverwaltung, nachdem sich Anwohner über nächtliche Trinkgelage auf Gehwegen beschwert hatten.

Die Anwohner hatten die öffentlichen Besäufnisse nicht nur zur Anzeige gebracht – sie beauftragten zudem Privatdetektive, um Beweismaterial zu sammeln. Diese sollen Testkäufe durchgeführt und die entsprechenden Kassenbons dokumentiert haben. Daraus soll hervorgehen, dass Spirituosen wie Whisky, Gin oder Sekt auch nach 22 Uhr verkauft worden seien. Nach einer daraufhin durchgeführten Inspektion stellte die Polizei bei drei Geschäften Verstöße fest. Zwei davon waren von der Anwohnervereinigung benannt worden, das dritte entdeckte die Polizei bei der Kontrolle selbst. Eines der Geschäfte soll bereits im August wegen desselben Verstoßes bestraft worden sein.

Die Stadtverwaltung verwies in einer Pressemitteilung auf die "kontinuierliche Arbeit der Polizei zur Einhaltung der kommunalen Vorschriften". Insgesamt seien im zurückliegenden Sommer 52 Verwarnungen gegen verschiedene Geschäfte am Paseo Marítimo ausgestellt worden. Hinzu kämen mehr als 300 Verkehrsverstöße allein in den Monaten August und September.

Das Problem geht jedoch offenbar über den illegalen Alkoholverkauf hinaus. Die Anwohner klagen darüber, dass sich auf der frisch renovierten Promenade Gruppen träfen, um dort gezielt Trinkgelage abzuhalten. Neben der dadurch entstehenden Ruhestörung ließen die zumeist jugendlichen Nachtschwärmer "große Mengen an Müll" zurück, klagen die Nachbarn.

"Die Leute holen sich einer Döner, setzen sich auf die Bänke und verzehren ihre Speisen. Natürlich wird nebenbei auch ordentlich getrunken", sagt Antonio Ruiz, Vorsitzender der Anwohnervereinigung. Viele dieser Trinkgelage würden in einem Bereich stattfinden, der zur Hafenbehörde gehöre. "Deshalb stellt die Stadt ihre Zuständigkeit bisweilen in Frage."

Die Anwohner befürchten einen Rückfall in frühere Zustände, als sich nachts "Hunderte Jugendliche an der Promenade trafen" und es regelmäßig zu Lärmbelästigung und Konflikten gekommen sei. Die städtischen Vorschriften untersagen den Verkauf von Alkohol zwischen Mitternacht und acht Uhr morgens. Verstöße gelten als schwere Ordnungswidrigkeit und können mit Bußgeldern zwischen 750 und 1.500 Euro geahndet werden.

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