Die Badegewässer vor Mallorca schneiden aus mikrobiologischer Sicht deutlich schlechter ab als noch vor wenigen Jahren. Der Anteil der als ausgezeichnet eingestuften Proben ist von 89 Prozent im Jahr 2019 auf nur noch 68 Prozent im Jahr 2025 gesunken – ein Rückgang um ganze 21 Punkte. Das gab Joan Thomàs, Techniker für Umweltgesundheit der balearischen Gesundheitsbehörde, am Donnerstag bei den Fachtagen für Wasserqualität bekannt. Die Veranstaltung wurde von der Meeresschutzstiftung Fundació Marilles organisiert.
Besonders besorgniserregend: Während 2019 lediglich eine einzige Badezone als unzureichend eingestuft wurde, sind es in diesem Jahr bereits drei.
Hauptursache: Unzureichend gereinigtes Abwasser
Laut Thomàs ist der Qualitätsverlust in erster Linie auf ungenügend geklärtes Abwasser zurückzuführen, das über Unterwasserleitungen ins Meer gelangt oder direkt eingeleitet wird – teils vermischt mit Regenwasser, teils nicht. Konkret wurden 2019 auf Mallorca 103 Wasserproben mit der Bestnote ausgezeichnet bewertet, 2025 sind es nur noch 77.
Parallel dazu wird mit Hochdruck an Verbesserungen der Infrastruktur gearbeitet: Die neue Kläranlage soll im August 2026 fertiggestellt sein. Die Stadt Palma und Betreiber Emaya haben die Bauarbeiten zuletzt deutlich beschleunigt.
Ibiza und Menorca im Vergleich
Noch stärker betroffen ist Ibiza: Dort sank der Anteil der hervorragenden Badegewässer von 78 auf nur noch 61 Prozent. Immerhin gibt es auf der Nachbarinsel aber keine Probe mit unzureichender Wasserqualität. Menorca dagegen konnte sich leicht verbessern – der Anteil der ausgezeichneten Werte stieg von 77 auf 80 Prozent. Auf Formentera bleibt die Lage stabil: Alle sieben untersuchten Badezonen weisen weiterhin eine hervorragende Qualität auf.
Fachleute fordern konsequentes Handeln
Die Fachtage der Fundació Marilles brachten Meeresbiologen, Wissenschaftler, Umweltorganisationen und Vertreter der Verwaltung zusammen, um über Ursachen und Lösungen der zunehmenden Wasserprobleme zu diskutieren. Ziel sei es, so die Veranstalter, Bewusstsein zu schaffen und konkrete Maßnahmen zum Schutz der marinen Biodiversität auf den Balearen und im gesamten Mittelmeerraum voranzutreiben.