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TRAGÖDIE IN FERIENSIEDLUNG

Doppelmord an Deutschen: Polizei nimmt zwei mutmaßliche Hausbesetzer fest

Ein dritter deutscher Staatsbürger soll schwer verletzt worden sein. Nach 20-stündiger Umstellung des Tatorts nahmen Spezialeinheiten die zwei Tatverdächtigen am Dienstagnachmittag in Elche (Provinz Alicante) fest.

Beamte einer Spezialeinheit der Guardia Civil (Symbolbild) | Foto: Ultima Hora

| Palma, Mallorca |

Nur wenige Kilometer Luftlinie von Mallorca entfernt sind in den zurückliegenden Stunden zwei deutsche Staatsbürger ermordet sowie ein dritter lebensgefährlich verletzt worden. Nach einer mehr als 20-stündigen Umstellung eines Ferienhauses hat die Guardia Civil am Dienstagnachmittag zwei mutmaßliche Täter festgenommen, die sich in einer Ferienhaussiedlung in El Pinet bei Elche (Provinz Alicante) verschanzt hatten. Bei den Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der Behörden um zwei polnische Staatsbürger. Das Ermittlungsgericht verhängte laut Angaben der Regionalzeitung "Información" eine Nachrichtensperre zu den laufenden Ermittlungen.

Die Gewalttat ereignete sich demnach am Montagabend gegen 18 Uhr in einer Wohnsiedlung in der Ortschaft La Marina. Nach bisherigem Ermittlungsstand sollen die drei deutschen Männer im Auftrag des deutschen Eigentümers einer Ferienvilla überprüft haben, ob das Haus illegal besetzt worden sei. Die mutmaßlichen Hausbesetzer hätten daraufhin mit massiver Gewalt auf die Aufforderung reagiert, die Immobilie zu verlassen, teilte ein Behördensprecher mit.

Die drei Opfer sollen an den Folgen schwerster Verletzungen gestorben sein. Der Einsatz von Schuss- oder Stichwaffen könne ausgeschlossen werden, hieß es. Weder die Opfer noch die mutmaßlichen Täter seien polizeilich vorbelastet.

Eine Anwohnerin hatte gegen 18 Uhr auf dem Zufahrtsweg zu ihrem Haus einen Mann dabei beobachtet, wie dieser versuchte, zwei leblose Körper in den Kofferraum eines Fahrzeugs zu laden. Die Frau alarmierte sofort den Notruf 112. Nahezu zeitgleich und unabhängig davon war bereits eine Meldung über eine gewalttätige Auseinandersetzung in dem Wohngebiet eingegangen.

Als Einsatzkräfte der Guardia Civil am Tatort eintrafen, hatten sich die beiden Verdächtigen bereits in dem Ferienhaus verbarrikadiert. Spezialeinheiten der Guardia Civil riegelten das Gelände ab und versuchten über Nacht hinweg vergeblich, die beiden Männer zur Aufgabe zu bewegen. Es habe keine Hinweise darauf gegeben, dass sich Geiseln im Haus befänden oder dass die Verdächtigen bewaffnet seien, teilten die Behörden mit.

Am Dienstagmorgen bereiteten schwer bewaffnete Beamte mit kugelsicheren Westen den Zugriff vor. Drohnen kreisten über dem Anwesen, dessen Fensterläden heruntergelassen waren. Letztlich gelang es den Sicherheitskräften, die beiden Verdächtigen festzunehmen und damit den stundenlangen Einsatz zu beenden.

Bei dem Tatort handelt es sich um eine Luxusvilla, die nach Angaben von Anwohnern über viele Monate im Jahr leer stehe. Die genauen Umstände, wie es zu der illegalen Besetzung kam, sind noch Gegenstand der Ermittlungen.

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