Das Sprachgesetz der konservativen Balearen-Regierung hat die nächste Hürde genommen: Am Dienstag hat das Regional-Parlament, in dem die PP die absolute Mehrheit hat, die beiden Änderungsvorschläge abgewiesen, die die Opposition eingebracht hatte. Das Gesetz sieht eine Reform der Einstellungsvoraussetzungen für den öffentlichen Dienst vor.
Sollte das Gesetz in seiner jetzigen Form in Kraft treten, wären Katalanisch-Kenntnisse nicht mehr grundsätzlich eine Bedingung für eine Tätigkeit als Beamter oder Verwaltungsangestellter auf den Balearen. Für bestimmte Posten sollen in Zukunft auch Spanisch-Kenntnisse ausreichen. Kritiker führen an, damit seien die Balearen die einzige Region, in denen für eine Anstellung im öffentlichen Dienst nicht die Kenntnis aller offiziellen Sprachen nötig ist.
Die Opposition und weite Teile der Bevölkerung hatten in den vergangenen Wochen massiv gegen das Gesetzesvorhaben protestiert. Ende März gab es in Palma eine Demonstration mit mehreren Zehntausend Teilnehmern. Wo Ministerpräsident José Ramón Bauzá auch auftaucht, erwarten ihn zuletzt stets Gruppen von Protestlern. Selbst innerhalb der PP ist das Thema umstritten.
Der PP-Bürgermeister von Manacor, Antoni Pastor, der als Abgeordneter auch im Balearen-Parlament sitzt, hatte sich offen gegen seine Parteikollegen gestellt und davor gewarnt, die Stellung der katalanischen Sprache zu schwächen. Bei der Abstimmung am Dienstag folgte er der Fraktionsdisziplin nicht und stimmte mit der Opposition - angesichts der komfortablen Mehrheit der PP hatte das nur persönliche Konsequenzen für ihn: Sein Ausschluss aus der Partei gilt als sicher.