Das Ministerium für Inklusion, soziale Sicherheit und Migration der spanischen Zentralregierung behält sich vor, Migranten, die mit kleinen Booten an den Küsten der Balearen um Mallorca ankommen, in Hotels unterzubringen. Diese Maßnahme würde nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen, beispielsweise wenn in den für die Unterbringung der Migranten vorgesehenen Unterkünften oder in den Unterkünften, die die Regierung in Kürze einrichten will, nicht genügend Kapazitäten vorhanden sind. Sie ist Teil eines entsprechenden Pakets, für das die Regierung 6,7 Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Von diesen 6,7 Millionen Euro sind 5,1 Millionen Euro unter anderem dafür vorgesehen, in Einzelfällen Hotelreservierungen zu tätigen. Zu diesen besonderen Situationen zählen neben der Platzfrage auch besondere Situationen wie die Ankunft von ganzen Familien oder von Frauen, die während der Überfahrt geschlechtsspezifische Gewalt erlebt haben. Die Delegation der Balearen-Regierung bestätigt, dass mögliche Hotels für die Unterbringung dieser Gruppen bereits gefunden wurden, dass es jedoch bislang nicht notwendig war, auf sie zurückzugreifen.
Verwendungszwecke der Gelder
1,6 Millionen Euro des Gesamtbetrages sollen in die Errichtung der vorübergehenden Unterkünfte im Hafen von Palma fließen, wo kleinere Bauarbeiten, der Kauf von Material, die Klimatisierung und die notwendige Einrichtung durchgeführt werden sollen. Die im Hafen geplante Einrichtung soll den Fährterminal Nr. 3 als vorübergehenden Anlaufpunkt ablösen und wird über einen Bereich für die Betreuung der Neuankömmlinge, eine Krankenstation, einen Bereich für Rechtsberatung, einen Arbeitsbereich für das Rote Kreuz, einen Speisesaal und einen Übernachtungsbereich verfügen. Die Delegation traf sich am zurückliegenden Donnerstag vor Ort mit den beteiligten Akteuren, um die Module zu konkretisieren, da ihre endgültige Kapazität noch festgelegt werden muss.
Der Rest des Geldes ist für die Einrichtung der Unterkünfte, Verpflegung, Sicherheit, Reinigung, notwendigen Materialien und die Dienste von Dolmetschern sowie für den Transport (von den Aufnahmezentren zu den Häfen von Palma, Ibiza und dem Festland) vorgesehen. Das Unternehmen Trasga ist für die Reinigung, Sicherheit, Verpflegung und IT-Ausstattung zuständig, während das Rote Kreuz die von Trasga beauftragten Catering-Dienstleistungen verteilt. Darüber hinaus enthält die Summe auch einen Kostenpunkt für den Kauf von Fährtickets für Migranten, die auf das Festland gebracht werden, um in ein Aufnahmezentrum des Humanitären Hilfsprogramms des Ministeriums zu gelangen.
Zahl der Ankünfte wächst
Das Thema Migration hat zuletzt für politischen Zündstoff zwischen der Zentralregierung und den Balearen gesorgt. Die Reform des Ausländergesetzes sieht eine solidarische Verteilung von minderjährigen Migranten unter den Regionen vor. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums kamen bis Ende Juli 3416 Migranten auf die Balearen – 14 Prozent mehr als 2024. Die Aufnahme zusätzlicher Minderjähriger insbesondere von den Kanaren sei unter diesen Umständen "nicht machbar", sagte Balearen-Präsidentin Prohens.