Nach ersten Warnsignalen aus der Gastronomie und dem Einzelhandel schlägt nun auch der Hotelverband von Mallorca (Fehm) Alarm: In den Gemeinden Capdepera (dazu gehört auch der bei de Deutschen beliebte Ort Cala Rajada) und Sóller ist ein spürbarer Rückgang der Urlauberzahlen zu beobachten, so Branchenvertreter.
"Uns liegen zwar noch keine offiziellen Statistiken vor, aber aus den Rückmeldungen der lokalen Verbände geht klar hervor, dass besonders diese beiden Orte derzeit weniger Touristen verzeichnen als in vergangenen Jahren", erklärt María José Aguiló, geschäftsführende Vizepräsidentin des Fehm.
Vor allem Capdepera, das traditionell stark vom deutschen Markt abhängt, sowie Sóller mit seiner internationalen Klientel seien betroffen. Als Gründe nennt Aguiló unter anderem die unterschiedliche Entwicklung der Herkunftsmärkte: Der britische Markt komme deutlich langsamer in Fahrt als früher, während der skandinavische Markt empfindlich auf negative Schlagzeilen rund um die Insel reagiere. "Einige der zuletzt verbreiteten Botschaften sind nicht gerade hilfreich für das touristische Image Mallorcas", so Aguiló.
"Trend zeichnete sich bereits im Mai ab"
Schon im Mai habe sich abgezeichnet, dass die Erwartungen an die Bettenauslastung nicht erfüllt würden – ein Trend, der sich im Juni in einzelnen Regionen fortgesetzt habe. Die Tourismusnachfrage setze sich derzeit vor allem aus Frühbuchern und Last-Minute-Reisenden zusammen, was kurzfristige Schwankungen begünstige und Planungen erschwere.
Trotz dieser Entwicklungen bleibt der Hotelverband vorsichtig optimistisch: "Wir rechnen mit einer insgesamt guten Saison, vergleichbar mit dem Vorjahr, aber mit deutlichen Unterschieden je nach Region, Angebot und Markt", so Aguiló. Eine abschließende Bewertung sei allerdings erst möglich, wenn die Saisonzahlen vollständig vorliegen.