In Barcelona auf dem spanischen Festland ist ein 30-jähriger Deutscher festgenommen worden, der den "größten Online-Drogensupermarkt" im sogenannten Darknet betrieben haben soll. Der festgenommene Bundesbürger ist Resident in Spanien und soll die Plattform als Administrator mitgeführt haben. Mehrere europäische Behörden haben jahrelang intensiv in diesem Fall ermittelt, gab das europäische Polizeiamt Interpol in einer Pressemitteilung bekannt. Auch die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main sowie das Bundeskriminalamt waren an der Operation "Deep Sentinel" beteiligt.
Das von dem Deutschen mit geleitete Netzwerk fungierte über mehr als fünf Jahre als Online-Drogenmarktplatz und zählte weltweit über 600.000 Nutzer, bei einem geschätzten Gesamttransaktionsvolumen von mindestens 250 Millionen Euro. Mit über 17.000 registrierten Anbietern war es einer der wenigen Darknet-Märkte, auf dem der Verkauf von Fentanyl und anderen hochpotenten synthetischen Opioiden erlaubt war.
Razzien und Zugriffe auch in Deutschland
Die Beamten schlugen nicht nur in Spanien, sondern auch anderen Ländern zu. Rund 300 Einsatzkräfte führten in der vergangenen Woche Razzien in Deutschland, den Niederlanden, Rumänien, Spanien und Schweden durchgeführt. In Deutschland und Schweden wurden Maßnahmen gegen einen Moderator und sechs der wichtigsten Verkäufer des Drogen-Netzwerkes ergriffen. Zudem wurden Vermögenswerte im Wert von 7,8 Millionen Euro beschlagnahmt.
Polizeibehörden aus sechs Ländern – darunter die spanische Policía Nacional – sowie Europol und Eurojust hatten lange gemeinsam in dem Fall ermittelt. Der Erfolg sei das Ergebnis "jahrelanger intensiver" Ermittlungen, bei denen die technische Struktur der Plattform analysiert und die Verantwortlichen identifiziert wurden – unter anderem durch die Verfolgung von Geldflüssen, digitale forensische Analysen und die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort.