Die auch Mallorca anfliegende Billig-Airline Ryanair droht mit weiteren Sitzplatzkürzungen auf seinen Flügen in Spanien. Geschäftsführer Michael O'Leary kündigte in einem Interview mit der "Financial Times" an, dass er in zwei Wochen nach Madrid reisen werde, um eine weitere Kürzung von einer Million Sitzplätzen auf seinen Flügen in Spanien für den kommenden Sommer mitzuteilen.
In dem Interview kritisierte der Managererneut die Erhöhung der Gebühren von Aena. Eine Erhöhung um 6,5 Prozent bedeutet 68 Cent mehr pro Passagier, sodass die Fluggesellschaften ab März nächsten Jahres 11,03 Euro pro Passagier zahlen müssten. Trotz dieser Erhöhung ist das Flugangebot für die kommende Saison in Spanien laut Aena um 2,1 Prozent gestiegen, was zeige, dass die Gebühren wettbewerbsfähig seien.
Tatsächlich haben Fluggesellschaften wie Iberia, Vueling und Wizzair bereits angekündigt, dass sie ihre Flüge genau an den Flughäfen erhöhen werden, die Ryanair aufgeben will: Santiago, Vigo und Teneriffa Nord.
Beihilfen in Höhe von 42 Millionen Euro
In den vergangenen Jahren hatte Ryanair von umfangreichen staatlichen Beihilfen profitiert, im Gegenzug dafür, dass es seine Flüge zu regionalen Flughäfen aufrechterhält. Allein seit 2020 erhielt die Airline mindestens 42 Millionen Euro, um diese Reiseziele im Rahmen von Werbe-, Tourismusförderungs- und Marketingverträgen mit ihren Flügen zu bewerben.
Zu diesen Beihilfen gehörten insbesondere die 25 Millionen Euro, die Cantur, das Tourismusförderungsunternehmen Kantabriens, gewährt hat. Oder die 8,4 Millionen Euro, die die Stadtverwaltung von Vigo gezahlt hat. Auch die Gesellschaft, die den Flughafen von Castellón verwaltet, hat Ryanair einen Werbevertrag über 4 Millionen Euro erteilt. Zu dieser Liste gesellen sich die Flughäfen von Andalusien, Lanzarote, Asturien und Ibiza.