Die Balearen haben im vergangenen Jahr mehr Geld ausgegeben, als es ihnen die Vorgaben aus Madrid zugestanden hatten. Das Haushaltsdefizit für 2012 beträgt nach vorläufigen Zahlen 1,7 Prozent. Erlaubt waren lediglich 1,5 Prozent. Das bedeutet, dass rund 400 Millionen Euro zusätzlich ausgegeben wurden.
Nach Angaben des balearischen Wirtschaftsministeriums beträgt das Defizit ohne die öffentlich-rechtlichen Unternehmen lediglich ein Prozent. Es waren jedoch vor allem die Ausgaben im Gesundheitswesen sowie für den Regionalsender IB3, die das Defizit auf 1,7 Prozent ausweiteten.
Mit ein Grund für die vom Haushalt 2012 nicht gedeckten Kosten war die politische Entscheidung gewesen, die beiden Kliniken Juan March und Hospital General doch nicht wie geplant zu schließen.
Der Kommentator der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora", Jaime Moreda, bewertete die nur knapp verfehlte Zielvorgabe positiv, wenn man berücksichtige, dass das Defizit im Jahre 2011 noch 4,1 Prozent betragen habe, bei einer zulässigen Obergrenze von 1,3 Prozent.
Diese Verringerung des Defizits um 2,4 Prozentpunkte sei allerdings "mit Blut, Schweiß und vor allem Tränen" erreicht worden. Und auf diese Weise werde die Entwicklung, so Moreda, wohl weitergehen. Denn die zulässige Defizitgrenze für 2013 sei von Madrid auf 0,7 Prozent festgelegt worden.