Im Ermittlungsverfahren um Korruption im früheren balearischen Tourismusamt Ibatur drohen den ehemaligen Direktoren der Behörde jeweils bis zu zehn Jahren Haft. Die Antikorruptionsstaatsanwälte fordern für fünf Beschuldigte insgesamt 33 Jahre Haft.
Den ehemaligen Direktoren Juan Carlos Alía und Raimundo Alabern wird vorgeworfen, illegal Kommissionen für die Vergabe von Aufträgen erhalten zu haben. Die beauftragten Unternehmen stellten ihrerseits, so die Staatsanwaltschaft, erhöhte Rechnungen aus, um dann die öffentlichen Ibatur-Mittel zu kassieren. Die beiden Direktoren sollen demnach bis zu 128.440 Euro an illegalen Kommissionen erhalten haben, berichtetete die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Mittwoch unter Berufung auf die Ermittler.
Ibatur war seinerzeit vor allem zuständig für das Bewerben und die Präsentation der Balearen auf den nationalen und internationalen Tourismusmessen wie etwa der ITB in Berlin. Nach dem Bekanntwerden der Beschuldigungen wurde Ibatur von der Balearen-Regierung aufgelöst und in die heutige balearischen Tourismus-Agentur ATB umfunktioniert.