Am Tag eins der Einstellung des Flugverkehrs der Airline Niki fühlen sich deutsche Urlauber auf Mallorca von dem Unternehmen im Stich gelassen. "Wir wissen nicht, wie es weiter geht", sagte ein Ehepaar, das von Palma zurück nach München fliegen wollte.
Planmäßig hätte der Flug an diesem Freitagmorgen starten sollen. Das Ehepaar hatte am Mittwoch aus dem Fernsehen von der Niki-Insolvenz erfahren. Das Reisebüro in Deutschland, wo die beiden ihren Urlaub gebucht hatten, suchte zwei neue Verbindungen heraus, für Samstag und für Sonntag, mit Zwischenlandungen in Paris oder in Zürich. Die Kosten müssen die beiden Urlauber nun selbst tragen, erklärten am Donnerstag gegenüber MM.
Ansonsten herrschte in der Abflughalle von Palma weitgehende Leere. Der Niki-Schalter blieb geschlossen. An den Schaltern der übrigen Airlines war unklar, was mit Anfragen von gestrandeten Niki-Fluggästen zu geschehen habe. Einer der Mitarbeiter sagte, es seien noch keine Infos über die Rückholaktion gekommen. Betroffene Flugäste werden gebeten, die von Niki veröffentlichen Nummern der Hotlines anzurufen.
Am Donnerstagabend hatten ursprünglich zwei Niki-Flüge von Palma nach Düsseldorf und Hamburg starten sollen. Zwei junge Spanier, die ihre Freundinnen in der Hansestadt besuchen wollten, sehen sich nun gezwungen, auf die Reise zu verzichten.
Ein kurioser Fall betrifft eine andere deutsche Familie. Die Eltern waren mit ihrem erwachsenen Sohn am Mittwochabend zum Urlauben in Palma eingetroffen – mit Niki, also mit einem der letzten Flüge vor der Insolvenz. Allerdings kamen zwei Koffer nicht an. Und am Donnerstag war niemand mehr aufzutun, der der Familie sagen konnte, was nun zu geschehen habe. Die Koffer blieben verschwunden. Den Rückflug hat die Familie zum Glück bei einer anderen Airline gebucht. (cze/as)